15 Jahre
mit gefühlt 100.000 Kilometern und einer Mio. Höhenmetern auf der Uhr. Es steht eine Neuanschaffung für den Straßenverkehr ins Haus.
★★☆★
Neues Pferd im Stall
Die ersten Beweggründe kamen vor über zwei Jahren auf, als wiedermal ein Satz Felgen durchgebremst war und aufgrund der Übersetzung die Fahrt im Hochgebirge immer mehr zur Quälerei wird. Ein Alpenpaß von zwanzig, dreißig Kilometern Länge durchfahren ist nicht drin, irgendwann machen die Beine zu und schreien nach Auslockern.
Was soll es werden?
Wir schreiben das Jahr 2021 und befinden uns inmitten der COVID-19-Pandemie: Lieferketten in der Industrie sind zusammengebrochen und gleichzeitig haben Menschen Geld übrig (Reisen, Restaurants und Kultur ist nicht) und die Idee, in den Sport im freien zu investieren, also Radsport, Laufen Wandern, Triathlon usw. usf. Lieferzeiten für Kompletträder und einzelne Komponenten sind in Monaten bis über die Jahresfrist angegeben. Doch ein Komplettrad wollte ich sowieso nicht, am Markt wird ein Zeitgeist angeboten, der mir schlichtweg nicht gefällt. Komische Rahmen-Designs und dezente Farbgebungen, die so dezent sind, daß sie schon wieder schrill wirken. Dazu der Aero-Hype!! Das beste daran sind (ernsthaft!) die innenliegenden Züge. Dieses Konzept wirkt für ein sehr aufgeräumtes Gesamterscheinungsbild. Beider Geometrie des Rahmens sind wir schon mal beim zeitlosen Diamanten angekommen. Stellt sich hier nur noch die Frage nach dem Material. Aktuelle Farbgebungen sind wie bereits nicht besonders gefällig, ich möchte kein Rad, das man zeitgeschichtlich auf wenige Jahre eingrenzen kann, in denen gerade dieses Finish angesagt war. Schon eher kam die Frage auf, warum nicht einen handgearbeiteten Rahmen aus Metall: Stahl oder Titan? Man müsste – gerade bei letzterem – mal durchrechnen, wo man finanziell im Vergleich mit einem Zeitgeist-Carbon-Renner rauskommt und ob das noch im Budget ist.
In den nächsten Monaten wurde das Internet nach Titanrahmenbauern durchforstet. In die Auswahl kamen (Sortierung ist keine Wertung / Link ist keine Werbung. Mit 🔍 markiert ⇨ Endauswahl):
🇱🇹 https://wittson.com 🔍
🇬🇧 https://www.ribblecycles.co.uk
🇨🇭 https://www.hilite-bikes.com
🇩🇪 https://www.falkenjagd-bikes.de
»Gewonnen« hat letztlich die Firma LITESPEED aus Chattanooga/Tennessee/USA, auch wegen des günstigen US-Dollar-Kurses zur Zeit der Bestellung. (Trotz Zollgebühren und Versandkosten kam man für den Amerikaner bei einem ähnlichen Gesamtpreis, wie für ein vergleichbares EU-Produkt raus.)
Bezüglich Bremsen bestand nie ein Zweifel auf zeitgemäßte (hydraulische) Discs zu gehen, ich fahre das ganze Jahr über und bei fast jedem Wetter.
Beim Antrieb lag das Hauptaugenmerk auf Berggängigkeit. Ich fahre kaum noch im Flachland und sind große Gänge eher unwesentlich. Die Frage bestand zwischen mechanisch oder elektrisch. Letzteres rückt zusehens in den Vordergrund, da die Kinderkrankheiten inzwischen ausgestanden und brauchbare Produkte am Markt sind. So lautete der Auftrag an die Manufaktur des Vertrauens in Schirgiswalde: bitte mal die »Shimano Ultegra Di2«-Gruppe plus Laufradsatz, Lenker, Sattel/Sattelstütze, Kleinkram sowie Montage kalkulieren. Bei den ganzen Dingen habe ich mich auf die Beratung des Hauses verlassen, in der Beratung kam später raus, die »SRAM Force«-Gruppe sei die geeignetere Wahl. Also gut. Am Ende kam ein Preis für das Bike ohne Frameset raus, der akzeptabel war. Ebenso die Lieferdauer: von Rahmen bestellt bis Probefahrt vergingen genau zwei Monate.
Das ist es geworden!
- Frameset LITESPEED Ultimate 2023 Disc
- Gabel LITESPEED Carbon
- Schaltgruppe SRAM Force AXS 2 × 12 (Abstufung 46/33 / 10-33)
- Laufräder Specialized Roval Alpinist SLX
- Lenker Specialized Alloy
- Sattel Selle Italia SLR Boost TI 316
- Sattelstütze PRO LT Alloy (hier habe ich zu spät gesehen, daß LITESPEED auch Sattelstützen anbietet, hätte sonst diese geordert…)
- Bereifung Continental GP 5000 AllSeason 28 mm
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