Monat: Juni 2011

Holsteiner Seen Tour

Mittellange Mountainbike-Runde mit versuchsweise viel Offroad-Anteil im Dreieck Rendsburg – (fast) Kiel – Eckernförde.
Der erste Trail ist nach ca. 25 Kilometer des Tracks am südlichen Ufer des Westensee auszumachen und führt durch der Jahreszeit entsprechend hohen Bewuchs aus Farn und Brennnesseln von den Seiten.

Am Westensee bei Kiel

Am Westensee bei Kiel

Fünfzehn Kilometer weiter gibt es zwischen Achterwehr und der NOK Fähre Landwehr einige Kilometer Piste und den Trail am Ostufer des Flemhuder Sees. Dieser Weg ist begangener und die Vegetation macht keine Probleme. Bis Eckernförde rollt es nur über Asphalt. Seit der Fähre ist ein Rennradfahrer vor mir, ich will nicht zu aufdränglich sein und halte fünfzig Meter Abstand. Als er nach acht Kilometer merkt, daß ich immer noch da bin ist es ihm wahrscheinlich zu blöd, einen Mountainbiker nicht abhängen zu können und er gibt Gas.

Windebyer Noor bei Eckernförde

Windebyer Noor bei Eckernförde

In Eckernförde finde ich nach kurzer Eis- und Kaffee-Pause im Hafen den Wanderweg auf der Trasse der ehemaligen Kreisbahn zwischen Eckernförde und Owschlag. Der Streckenverlauf beschrieb einen Bogen um das Nordostufer des Windebyer Noors.

Bistensee

Bistensee

Bis zum Bistensee verläuft die Route abgesehen von zwei kleinen Offroad-Abschnitten bei Osterby und Damendorf über kaum befahrene Nebenstraßen. Entlang des Nordwestufers des Bistensees gibt es wieder Trail.

Track bei bikemap.net

[127,15 | 5:08:56]

Mühlen-Tour am Pfingstmontag 2011

Am Pfingstmontag wird seit 1994 der Deutsche Mühlentag begangen, historische Wind- und Wassermühlen sind zu diesem Datum für interessierte Besucher geöffnet, Führungen durch die alten Gebäude finden statt, wo möglich Vorführungen des Mahlbetriebes, Informationen zur umweltverträglichen Energiegewinnung werden gegeben – und oft gibt es auch Kaffee mit hausbackenem Kuchen. Unter der Maßgabe einfach mal paar Mühlen in der Region abklappern entstand folgend skizzierte Tour:

Mühlentag-Tour Schleswig-Holstein

Mühlentag-Tour Schleswig-Holstein

[ 166,75 | 6:28:28 ]

NordCup-Radmarathons: “Rund am Mittelpunkt – per Rad” / Nortorf (05.06.2011)

Der Radmarathon um Schleswig-Holsteins geographischen Mittelpunkt. Im Vorfeld wurde schon angekündigt, es gibt nach fünf Jahren eine komplett neue Strecke. Zwei Depots zur Verpflegung werden über unterschiedliche Schleifen insgesamt fünfmal angesteuert.

Kurz nach dem Start (ich im Bild, Foto (c) www.rsg-mittelpunkt.de)

Kurz nach dem Start (ich im Bild)

Bis zur ersten Kontrolle in Hohenwestedt bei reichlich fünfzig Kilometer hält ein riesiger Pulk zusammen. Da ich mir heute den Streß vorne nicht antun möchte fahr ich alleine weiter und warte, daß von hinten jemand einholt.

Bald ist eine kleine Gruppe da, wir sind zehn und es paßt bis KP 2 (85 km) ganz gut. Ich fahr wieder alleine und dieses mal brauchen die gleichen Leute fast zwanzig Kilometer, um mich zu kriegen. Zwischendurch gabel ich einen Einzelfahrer auf und wir sind nun wenigstens zu zweit.

Bei der dritten Kontrolle in Hohenwestedt (ca. 120 km) entdecke ich eine Thermobehälter mit einem koffeinhaltigen Heißgetränk arabischen Ursprungs. Kaffee Sorte aufgegossenes Granulat ist besser als kein Kaffee und weil das Zeug heiß ist komm ich nicht vor den andern los, sondern danach, kann sie aber nach einem Kilometer stellen. In der Folge zerlegt sich die Gruppe immer weiter und wird nur unzureichend durch Ersatz von vorne aufgefüllt.

Bei Kilometer 140 bin ich als letzter übrig und fahr mit zweien, die vorne rausgefallen sind bis KP 4 in Schönbek (ca. 160 km). Hier komm ich wieder alleine los und treffe dreißig Kilometer weiter eine Dame von der 150er RTF-Runde, die alleine unterwegs ist. Zwei Marathonis kommen kurz darauf von hinten, sind mir aber zu schnell, um mehr als das kurze Stück bis Schönbek II (197 km) mitzufahren.

In Schönbek geht’s wieder alleine los, bei Nortorf treffe ich noch zwei Leute, die aber beide nur noch ihr Tempo fahren wollen.

Statistik:
220,68 | 6:47:05 | 32,52

Die Harzreise II

Der freie Tag und das vorhergesagte sommerliche Wetter bieten sich an, in die Berge zu fahren. Mit dem Geländefahrrad im Gepäck bin ich in drei Stunden in Wernigerode.

Zehn Minuten aufsatteln im Parkhaus »Zentrum« in der Pfarrstraße und ab in die Spur auf dem Europa-Radweg R1 von Wernigerode bis Ilsenburg. Direkt hinter der Brücke über das Flüsschen Ilse beginnt der zwölf Kilometer lange Anstieg auf den Brocken. Knapp eintausend Höhenmeter gilt es zu überwinden. Im ersten Drittel ist der Anstieg noch relativ flach, mal links, mal rechts rauscht der Ilse-Bach, alter Mischwaldbestand bietet Schatten. Ab der Hälfte wird das Gelände offener und die Sonne drückt spürbar. Vor zwei Jahren gab es hier noch mehr hohen Fichtenbestand aber irgendwas hat für großflächiges Baumsterben wie in den 1980er Jahren gesorgt.

Das Ziel winkt in der Ferne & man ist nicht allein

Das Ziel winkt in der Ferne & man ist nicht allein

Am Abzweig Hermannsklippen entscheide ich mich wie immer für die Variante »Brocken / Steiler Anstieg 5,4 km«. Zwei Kilometer weiter mündet der Weg in den beliebten Hirtenstieg. Zur DDR-Grenzsicherung wurde der einstige Pfad mit Betongitterplatten belegt und zum Kolonnenweg ausgebaut. Die unbarmherzige Steilheit des Anstiegs bis jenseits der 25 Prozent Steigung lassen immer wieder einen ganz besonderen Erlebniswert aufkommen. Der Genuß auf den letzten 2,8 km dauert dieses Mal 26 Minuten und ich verfehle das ewige Ziel Brocken-Aufstieg ab Ilsenburg in unter einer Stunde um sieben Minuten.

Hirtenstieg kurz vor "oben"

Hirtenstieg kurz vor „oben“

Auf dem Brocken-Plateau (1.142 m) ist es brechend voll, Wanderer, Radfahrer und Menschen, die der Dampfzug hochtransportiert tummeln sich. Bei frischen zehn Grad gönn ich mir zur Stärkung im Biergarten eine Linsensuppe mit Wurst, ein alk-freies Weißbier und einen Kaffee.

Gipfel zwei den Tages ist der Wurmberg, mit 971 m der zweithöchste Berg des Harzes. Dazu geht es die Brockenstraße hinab bis kurz vor den Ortseingang Schierke und hier scharf rechts in die Sandbrinkstraße. Diese steigt stetig an bis zum Kreuzungspunkt am Dreieckigen Pfahl, einem alten Grenzstein aus Granit.

Anstieg Wurmberg: die Downhiller schieben lieber.

Anstieg Wurmberg: die Downhiller schieben lieber.

Wieder über einen Ex-Kolonnenweg geht es Richtung Wurmberg. Auch hier sind die letzten Höhenmeter wieder besonders Steil aber statt Platte ist der Untergrund auf den letzten paarhundert Metern loser Schotter. Der Biergarten der Berggaststätte ist auch hier gut besucht. Ich halt mich aber nicht länger auf und fahre über den Asphaltweg hinab nach Braunlage. Im Ortszentrum findet sich bald der Einstieg in einen blaumarkierten Wanderweg zum Silberteich . Am Ostufer fahre ich nach Norden bis zur Talsperre Oderteich.

Oderbrücktalsperre, wenig Wasser und Waldsterben am andern Ufer.

Oderbrücktalsperre, wenig Wasser und Waldsterben am andern Ufer.

Der Pegel des Sees ist niedrig gefallen und einige Leute liegen auf dem so entstandenen Strand. Durch das sonst überflutete Gebiet zieht sich ein schmaler Weg am Westufer des Sees entlang. Irgendwann wird dieser immer schmaler und läuft sich zwischen umgestürzten Bäumen aus. Bis zum offiziellen Wanderweg am Westufer sind so einige hundert Meter Tragepassage durch den Urwald zu bewältigen. Leider verläuft der Wanderweg aufgrund des sumpfigen Untergrundes über Bohlen und Stege, ist als Bike-Trail nicht zuletzt wegen der Fußgänger nicht optimal. Drei Kilometer später mündet der Pfad bei Torfhaus auf die Bundesstraße 4.

Das Café am Infozentrum Harz in Torfhaus ist wieder Anlaufpunkt hunderter Motorradfahrer. Ich orientiere mich nach der Eckertalsperre und über breite Waldwege ist die Staumauer bald erreicht. Auch hier ist der Pegel niedrig, am Ufer großflächig Fichtenwald abgestorben.

Blick über die Eckertalsperre Richtung Brocken

Blick über die Eckertalsperre Richtung Brocken

Über Großes Sandtal, Ilsetal, Plessenburg und Bielsteinchaussee geht es zurück nach Wernigerode. Bei der Abfahrt Bielsteinchaussee gewinne ich neue Freunde aus der Kategorie aktiver Teilnehmer Herrenpartie, die sich vom Geräusch Mountainbike auf Schotterweg geweckt panisch umdrehen und per Hechstsprung aus dem Weg bringen. Flüche und Drohgebärden werden durch die nachgezogene Staubfahne wirkungsvoll gedämpft, ich hoffe die Jungs im Tal nicht wieder zu sehen.

Folgender Klimax des Ausweichverhaltens läßt sich dabei in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit beobachten:
– ab 30 km / h wird man bemerkt
– ab 40 km / h treten sie respektvoll beiseite
– ab 50 km / h springen sie panisch rüber
– ab 60 km / h panischer Sprung unter Mitreißen des benachbarten Weggefährten

Eine Bratwurst bei einem Fest auf dem historischen Marktplatz und ein richtiges Essen beim Lieblingsitaliener runden den Tag kulinarisch ab.

Den Track gibt es hier.

Statistik:
106,02 km | ca. 2.100 Hm | 6:10:53 h

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