Dies war der letzte Lauf der NordCup Radmarathon Serie im Jahr 2009. Das Wetter am Morgen war bestens und sollte auch den Tag über so bleiben, nur für den späten Nachmittag waren Schauer angesagt, die aber ausblieben. Vom Start weg habe ich mich gleich vorne einsortiert, weil ich nach zehn Tagen mit dem MTB in den Alpen im Juli ein gutes Formgefühl hatte. Los ging es mit den üblichen 35 bis 38 km/h und die Gruppe bestand noch aus circa 25 Fahrern. Bei 108 Startern und Start im Stadtzentrum wurde in zwei Blöcken gestartet, Polizeieskorte aus der Stadt raus gab es nicht, lediglich eine Kreuzung wurde abgesichert.

Nach der ersten Kontrolle (Todesfelde / KM 42) fanden um die 15 Fahrer zusammen und fuhren im gleichen Tempo bis zum zweiten Kontrollpunkt (Schlamersdorf / KM 74). Auf der dritten Etappe bis KP 3 (Seekamp / KM 114) wurde ordentlich Gas gegeben, meistens stand ein Wert weit über 40 km/h auf der Uhr. Das lies einige rausfallen und die Führungsgruppe bestand hinter Seekamp nur noch aus acht Leuten. Dies blieb auch nach KP 4 (Wulfsdorf / KM 143) noch so, das Tempo war jetzt aber wieder geringer, nur noch um die 40 km/h. Ich habe ja die ganze Zeit mit einem Hungerast oder Krämpfen gerechnet, konnte das Tempo aber gut mitgehen und auch Führungsarbeit machen.

Die vierte Etappe bis Todesfelde (KM 191) zog sich über 48 Kilometer, auf den letzten zehn hatte ich nichts mehr zu trinken, blöderweise wurde das CamelBak zur gleichen Zeit leer wie die zweite Trinkflasche. Eigentlich komme ich mit zwei Litern im CamelBak immer über einen Marathon und habe noch was drinnen, weshalb ich dieses Mal nur anderthalb Liter Mineralwasser eingefüllt habe. War wohl zu wenig. In Todesfelde wurde eine Trinkflasche für die letzten 25 Kilometer aufgefüllt. Bei KM 209 meiner Messung kam es zur einzigen brenzligen Situation auf diesem Marathon, hinter einer unübersichtlichen Rechtskurve stand auf einmal ein Mähdrescher vor uns, der die gesamte Wegbreite einnahm. Der Fahrer sprang zum Glück gleich auf die Bremse und der Stahlklotz stand nach einem Bremsweg von weniger als einem halben Meter. Einer der Radfahrer kam leider nicht zum stehen, sondern stürzte direkt vor die Landmaschine und verletzte sich am Knie, konnte aber weiterfahren. Warum die Bauern keinen PKW vorausschicken, wenn sie mit dem Mähdrescher von einem Einsatzort zum nächsten fahren ist unklar.

Nach diesem Zwischenfall ging es etwas ruhiger bis zurück, zwei setzten sich auf den letzten Kilometern noch nach vorne ab und konnten fünf Minuten rausfahren. Der Rest der ersten Gruppe bestand noch aus fünf Fahrern, die nach 6:19:xx (brutto) wieder in Kaltenkirchen auf den Parkplatz den Gymnasiums rollten. Dies war in meinem Erleben der schönste Marathon von den fünf, die ich dieses Jahr gefahren bin und nach Reifenpannen, Regen und Starten nicht im ersten Block (Hamburg Volksdorf) nenne ich es mal Erfolg.

221,73 | 6:10:12 | 35,93

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