Monat: April 2010

23. Mönchswalder Berglauf & ich als Läufer

An jedem dritten Mittwoch im April findet der Mönchswalder Berglauf statt. Seit Mitte der Neunziger Jahre bin ich im Orga-Team des Laufs beteiligt und hatte vor einem Jahr die Idee, auch mal als Aktiver teilzunehmen. Da ich zuvor nie gelaufen bin und die meiste Zeit des Jahres in der norddeutschen Flachlandschaft verbringe besteht die Herausforderung, wie trainiert man sinnvoll für einen Berglauf?

Den Sommer 2009 über passierte erst einmal nichts außer dem bisherigen Hot Iron Training zwei- bis dreimal pro Woche und Radfahren. Im Herbst 2009 suchte ich mir eine gemütliche flache Laufstrecke auf einer ehemaligen Bahnlinie in der Nähe des Arbeitsortes – 5,5 Kilometer und zurück. Für die Strecke brauchte ich zwischen 50 und 60 Minuten und danach fünf bis sechs Tage, um den Muskelkater wegzukriegen.

Im Winter (ab Januar 2010) fand zwei bis dreimal Lauftraining auf dem Laufband, jeweils 45 bis 75 Minuten mit unterschiedlichen Steigungen statt. Das Laufband konnte leider maximal 15%, die steilen Rampen am Mönchswalder Berg haben aber mehr als 25% und davon gibt es drei. Deswegen weiterhin Hot Iron, Indoor Cycling und später Tae Bo.

Ab März 2010 konnte man draußen trainieren, das Inlandeins der kleinen Eiszeit hatte sich weitestgehend zurückgezogen. Neben der Bahntrasse habe ich mir noch eine hügeligere Strecke in der Nähe des Arbeitsortes rausgesucht. Das war nicht ganz einfach aber es kam eine Strecke mit 120 Höhenmeter auf zehn Kilometer dabei raus. Beim Berglauf am Mönchswalder sind 210 Hm auf 3,3 km zu laufen und von den 3,3 km ist ein Drittel flach. Ein bis dreimal pro Woche lief ich die beiden Strecken. Die Zeit auf Herbst 2009 verbesserte sich nicht, immer noch 50 bis 55 Minuten. Allerdings fühlten sich die Beine besser an, es gab keinen Muskelkater mehr. Für Mönchswalde rechnete ich mir daher 25 Minuten aus, die besten Zeiten sind bei 13 Minuten.

Das letzte Lauftraining vor dem Berglauf fand am Freitag (16.04.2010) statt, danach noch eine 80er Runde MTB am Samstag und der Radmarathon in Hamburg am Sonntag, Montag Hot Iron und Indoor Cycling, Dienstag ausruhen.
Das Wetter am Lauftag war sehr durchwachsen, die Temperatur schwankte zwischen sechs und neun Grad Celsius, je nach dem, ob es einen Schauer mit Schnee & Eis gab oder ob die Sonne schien. Die Bekleidungswahl fiel auf auf lang mit Handschuhen, während des Trainings im März hatte ich einmal zu ein Wetter in kurzen Hosen und ohne Handschuhen ausprobiert, es war ungemütlich.
Vor dem Lauf wärmte ich mich vorsichtig bei einer 15-Minuten-Runde durchs Dorf und um den Sportplatz auf.

17:30 fiel der Startschuß, ich befand mich irgendwo im Mittelfeld und lief einfach mit. Die erste Steigung aus dem Dorf heraus ging problemlos, anschließend kam ein etwas flacheres Stück, welches sehr windanfällig war. Wind kannte ich und er störte mich nicht. Danach ging es an den Berg. Die echten Läufer waren nicht mehr zu sehen und die ersten, die sich übernommen haben brachen ein und mußten schon gehen. Ein Kollege und mehrfacher Marathon-Finisher sagte mal, ein Lauf heißt Lauf, also läuft man, gehen ist nicht durchgelaufen. Unter dieser Vorgabe schaffte ich die erste der drei Rampen bei KM 1,7 und freute mich hier noch einem Boxer aus Bautzen paar Meter abgenommen zu haben. Die Oberschenkel brannten, die Waden nicht. An der zweiten Rampe konnte der Boxer wieder aufschließen und legte dann kurz vor dem Paß am Jägerhaus noch einen Sprint hin, womit er zehn Meter gewann. Auf der Straße zum Mönchswalder Berg, die am Jägerhaus beginnt geht es zunächst flach und dann einige Meter bergab, bevor es in die letzte Rampe geht. Von weiten sah man schon einige Geher und es brauchte eine Menge Selbstmotivation, nicht selbst ins Gehen zu verfallen. Mindestens zwei Geher konnte ich hier noch überholen sowie zwei Läufer nach der letzten Kurve auf dem Hochplateau des Berges. Für den Zieleinlauf sprintete ich noch ein paar Meter, um die zuvor gewonnene Position nicht wieder zu verlieren. Auf den Boxer konnte ich leider nicht mehr aufschließen. An der Ziellinie rief Einlauf-Koordinator Bodo die Zeit 20:19:xx zu, meine Stoppuhr drückte ich kurz danach, es stehen 20:26:63. Offizielle Zeiten und Platzierungen sind noch nicht im Internet veröffentlicht.

Mit der Erfahrung insgesamt bin ich zufrieden, was fehlt ist ein echtes Berglauf-Training, mit dem Laufen im Flachen, auch gegen den Wind, ist das hier nicht zu vergleichen gewesen.

Berglauf-Strecke bei bikemap.net

NordCup-Radmarathons: Rudi-Bode-RM / Hamburg-Hamm (18.04.2010)

Bei frischen 5°C am Morgen und frühsommerlichen 20°C am Nachmittag konnte der erste NordCup-Radmarathon des Jahres gefahren werden. Von Hamburg-Hamm ging es nach Südosten und wieder zurück, insgesamt 214 Kilometer.

Mit dem Rudi-Bode-Radmarathon des RV Endspurt von 1905 e. V. Hamburg begann am 18.04.2010 die NordCup-Radmarathon Serie 2010 in Hamburg und Schleswig-Holstein. Pünktlich 07:30 Uhr stand ich mit meinem Radmarathon-Partner H. bei frischen fünf Grad Celsius aber Sonnenschein am Start in Hamburg-Hamm.07:34 wurde der Marathon gestartet, nach langer Ansprache mit Hinweisen zur Beachtung der STVO und den schlechten Straßenverhältnissen nach dem Winter. 30 bis 40 Radler setzten sich auf den ersten Kilometern in Hamburg, nicht gerade schön zu fahren mit Ampeln und Kopfsteinpflaster, nach vorn ab, mein Kollege und ich bildeten so die zweite Gruppe mit einer Triathlethin von „Radsport Preetz“. Am ersten Kontrollpunkt in Hamburg-Altengamme schloß sich noch ein Fahrer aus Husum an und wir fuhren in dieser Vierkonstellation bis wenige Kilometer vor der Kontrolle 2 in Gülzow bei Lauenburg / Elbe. Hier holte uns eine Gruppe von ca. zehn Fahrern ein.

Zwischen Gülzow und dem dritten Kontrollpunkt ohne Infrastruktur an einem Feldweg am Schaalseekanal (verbindet künstlich den Ratzeburger See mit dem Schaalsee) erhärtete sich der verdacht, daß diese Gruppe eigentlich schneller fährt als sie es bis zum Schluß durchhalten kann und sich jeder möglichst wenig an der Führungsarbeit beteiligen will. An der dritten Kontrolle brachen wir deswegen zuerst wieder als Vierer-Team auf, der Rest schloß sich aber an. So ging es relativ unkoordiniert, der Verschleiß bei mindestens der Hälfte der Fahrer schon offensichtlich, gegen den Wind Richtung Schwarzenbek. Ab Schwarzenbek brach des Tempo komplett zusammen. Bevor wir die Gruppe hatten fuhren wir konstant 30 km / h, mit der Gruppe 31 bis 35 und hinter Schwarzenbek ging noch 25 bis 27, an Steigungen deutlich darunter.

Vor der vierten Kontrolle – wieder in Gülzow ließ ich mich hinten rausfallen, um eine Pinkelpause zu machen und holte die Gruppe nach weniger als einem Kilometer wieder ein. In Gülzow blieben nur noch die fitteren der Gruppe bei uns, die anderen wollten sich einer größeren Gruppe, die nach uns in Gülzow ankam anschließen und taten dies auch. Jetzt waren wir acht und die Gruppe funktionierte wieder besser.

Bei Kontrolle 5 in HH-Altengamme bildete sich dann eine neue größere Gruppe, bei der mehrere Fahrer von FTN Neumünster das Tempo konstant über 30 hielten. Ich fuhr lange Zeit in der dritten Reihe und fand es ganz angenehm. Auf den letzten fünf Kilometern zerbröselte die Gruppe allerdings wieder im Stadtverkehr. 15:41 erreichte ich wieder den Hof der Gewerbeschule in Hamburg-Hamm zusammen mit dem Husumer Fahrer. Die Triathlethin und mein Kollege kamen drei Minuten später an, weil sie der Ampelschaltungen zum Opfer gefallen waren.

Streckenplan:

http://www.endspurt-hamburg.de/node/984


Statistik:

214,40 | 07:30:40 | 28,55

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