Wanderung zur Stettiner Hütte ab Pfelders.

Auf ein Wiedersehen

In der Stettiner Hütte (auch: Eisjöchlhütte und ital. »Rifugio Francesco Petrarca«; 2.875 m) haben wir während der 2013er Alpenüberquerung genächtigt. Es dürfte die höchste Übernachtung meines Lebens gewesen sein. Im Februar 2014 wurde die Hütte von einer Lawine nahezu vollständig zerstört. Wir waren schockiert! Noch im gleichen Jahr beschloß man den Wideraufbau und stellte bis zur Fertigstellung provisorische Häuschen als Übernachtungsmöglichkeit an den Berg, der Restaurantbetrieb findet auch provisorisch statt.

Am letzten Tag meines Passeier-Urlaubs möchte ich das Rad stehen lassen und mich zu Fuß zur Stettiner Hütte aufmachen. Einstieg der Wanderung ist in Pfelders, mit dem öffentlichen Bus gelangt man bequem dahin. In der Literatur wird für die Gesamtstrecke von ca. 21 km / 1.279 m eine Zeit von 07:15 h veranschlagt. Bei der Hotel-Chefin erkundige ich mich, wie lange man für den Aufstieg ab Pfelders braucht. Sie meint darauf, Du brauchst koane zwoaahoalb Stund’n. Ich laß mich überraschen, was es wird!

Der Aufstieg

Ab Pfelders (1.622 m) geht es auf dem Meraner Höhenweg, zunächst als eine leicht ansteigende Piste bis zur Lazins Alm (1.862 m). Bevor es weiter geht, nun kein Fahrweg mehr, sondern Trail, muß ich mich bei der Wirtin der Lazinser Alm ob des richtigen Weges erkundigen. 2013 gab es hinter der Hütte keine komplett andere Wegführung, durch stete Beschädigung im Winter wurde daher die neue Route ausgebaut und die alte gesperrt.

Lazins Alm und darüber die Scharte, hinter der die Stettiner Hütte liegt.

Wenig hinter der Lazins Alm endet der Weidebetrieb und der Steilweg beginnt. Noch fünf Kilometer, die Hälfte der Gesamtstrecke, sind zu überwinden. Dabei eintausend Höhenmeter! Trotz gar nicht Wandern oder Laufen trainiert komm ich zügig voran und überhole mehrere Leute, ohne selbst überholt zu werden. Insgesamt ist das Begängnis sehr überschaubar, was mir natürlich gut gefällt!

Bildmitte: die Hütte erstmalig im Blick. Im Vordergrund Mast der Lastenseilbahn.
Die Stettiner Hütte auf ihrem Felsvorsprung.

Nach ziemlich genau drei Stunden erreiche ich die provisorische Hütte, Netto-Zeit ist tatsächlich unter 2,5 h. Anstrengend war es irgendwie doch und ich brauch erstmal ein großes Radler, egal wie, wie eine Wanderin später meint, die ich kurz zuvor überholt habe. Dazu gibt es noch eine Suppe und noch ein Radler und den sommerlichen Genuß auf der Terrasse der Hütte. Wie Anfang September und auf knapp 2.900 m Höhe fühlt sich das nicht an – T-Shirt-Wetter!

Eingang zur Gaststube.

Nach ausgibiger Pause verabschiede ich mich von der freundlichen Tischgesellschaft und gehe rüber zum Eisjöchl (2.895 m).

Eisjöchl. Am Ende des Zick-Zack-Weges befindet sich der Eingang des ehemaligen »Scheiteltunnels«.

Hier wähnt man sich auf dem Dach der Alpen, Ringsherum ist kaum etwas höher. Bevor es wieder ins Pfelders geht werden die Eindrücke aufgesogen!

Blick nach Osten. Baustelle der Hütte (links) und rechts daneben die Scharte ins Pfelders.
Blick nach Westen ins Pfossental.

Abstieg

Zurück geht es auf demselben Weg. Wie schon bergan trifft man kaum Leute: es lebe das Ende der Saison!

Blick Pfelders, hinter dem Felsvorsprung geht es richtig runter.
Pfelders (Dorf). Im Vordergrund die Seile der Lastenbahn zur Hütten-Baustelle.
Der Einzige hier oben…

Das Pfelders »oberhalb« der Lazins Alm.

Da es bis zum letzten Bus Richtung St. Leonhard noch genügend Zeit hat kehr ich kurz auf ein Getränk und eine Portion Meraner Würstel in der Lazins Alm ein. Ihr ist es etwas voller, als »auf dem Berg«, aber immer noch angenehm.

An der Lazins Alm.

STRAVA-Aktivität

Elapsed Time Moving Time Distance Average Speed Max Speed Elevation Gain Calories Burned
07:11:13
hours
04:38:25
hours
21,15
km
4,56
km/h
13,68
km/h
1.280,20
meters
1.715
kcal

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