Nebentäler der Etsch #5

Das Ultental erstreckt sich rechtsseitig der Etsch vom Meraner Kessel vierzig Kilometer bis in die Ortler-Alpen. Der talinnerste rennradmäßig realistisch zu erreichende Punkt ist der Weißbrunn(stau)see auf 1.871 m bzw. das daneben gelegene Einzelgehöft Weißbrunn.

Passer-Terrassen im Zentrum von Meran.
Passer-Terrassen im Zentrum von Meran.

Passeier-Radweg

Zunächst geht es via Passeier-Radweg knapp zwanzig Kilometer hinab zur mondänen Kurstadt Meran, ca. sechzig Prozent des Weges sind fester Schotteruntergrund (der Gator Hardshell fühlt sich wohl…), der Rest ist asphaltiert. In Meran gibt es eine recht brauchbare Radfahrer-Navigation durch das Stadtzentrum. Einmal die Beschilderung gefunden klappt es gut, den Anschluß an den Etschradweg und Richtung Lana, dem Einstiegsort ins Ultental zu erreichen.

Ultental

Ab Lana schlängeln sich zunächst Serpentinen die Ultener Straße hinauf durch Etschtal-typisches Wein- und Obstanbaugebiet. Der Anstieg ist heftiger als erwartet, es ist schwül-warm, sehr viel motorisierter Verkehr und böiger Wind von vorn. Ab Alpreid wird es von den Steigungen her flacher, es gibt Schatten vom Wald her. Eine kurze Getränkepause (alkoholfreies Weihenstephaner im 0,33 L Gebinde) muß in einer Kneipe in Alpreid sein.

Kleines Bier beim Eggwirt in Alpreid.

Es geht weiter ins Ultental hinein, zuerst flacher, dann vor St. Walburg steiler und immer bei Gegenwind. Etwas flacher und kühler ist es am Zoggler-Stausee.

Zoggler-Stausee.

Bei St. Gertaud ist dann Ende der »Flachstrecke«: zum asphaltierten Talende hin sind noch 500 Hm auf sechs Kilometer zu drücken. In Serpentinen und unverschämten Steilstücken geht es dem höchsten Punkt am Weißbrunnsee entgegen. Mittlerweile hat sich der Himmel verfinstert und fieser kalter Nieselregen zieht vom Ortler her ins Tal. Auf eine ausgiebige Rast in der Alpe Weißbrunn wird daher verzichtet und mit zwei Riegeln und einem Gel verlieb genommen.

St. Gertraud.
Weißbrunn, Ortleralpen.
Weißbrunnsee.

Der Rückweg geht dann wieder rasant, schön mit Rückenwind, zeitweise Regen und im Etschtal wieder trocken und warm bin ich nach anderthalb Stunden in Meran. Hier ist der Tank komplett leer und es muß eine deftige Pizza her, um den Rest das Passeier hoch zu schaffen. Mitten in der Stadt fall ich in ein Restaurant am Sandplatz ein, ziemlich ehrfürchtig vorm etwas unterschätzten Anstieg ins Ultental. Das Restaurant mit Tischen im Straßenbereich ist nicht sehr besonders, später stellt sich heraus, daß der Innenbereich ein ziemlich nobler Schuppen ist.

Lana, Meran und der Eingang ins Passeier.

Wieder bei Kräften geht es den seichten knapp zwanzig Kilometer-Anstieg über den Passer-Radweg zurück nach St. Leonhard.

Schildhof Kalm im Passeier.

STRAVA-Aktivität

Elapsed Time Moving Time Distance Average Speed Max Speed Elevation Gain Calories Burned
09:05:34
hours
06:24:22
hours
126,75
km
19,79
km/h
61,92
km/h
2.168,00
meters
4.347
kcal
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