Sonne satt, -3°C und ein halber Meter Schnee … das Bike rausgekramt und mal gucken, wie weit man kommt.

Hat man die Stadt mit den von der vor zweieinhalb Tagen eingetretenen Standard-Situation Schnee im Dezember völlig überforderten Menschen verlassen kann man entspannt durch eine tiefverschneite Winterlandschaft biken. Oder abseits der geräumten Wege im Gehölz einen Versuch unternehmen, den Tiefschnee zu besiegen. Ab Nabenhöhe gewinnt er und was sonst breite Piste ist wird schweißtreibende Schiebepassage. Wieder festen Schnee unter den Reifen, den Puls im Wohlfühlbereich und das Brennen in den Waden nachgelassen hält man kurz inne und genießt aktiv den Zustand absoluter Ruhe. Abgesehen vom Knirschen und Summen der Reifen auf dem Untergrund kein einziges Geräusch, nicht mal ein Flugzeug am Himmel … was für eine Seltenheit in einer lauten Zeit. Paar Kilometer weiter nutzen zwei Kiter die mäßige Brise und die zugeschneiten Felder zum Surfen … irgendwie bizarr anzuschauen für eine eingefleischte Landratte. Nach gut zwei Stunden ist die Kälte in den Schuhen angekommen, die Lust auf heißen Tee und irgendwas mit hohem Kakaoanteil motiviert dazu die Runde ausklingen zu lassen.

Wieder in der Stadt freut man sich des Lebens, nicht vom ausgebrochenen Heck des alten 190er Benz während dessen Überholvorgangs erwischt wurden zu sein.

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