Bautzen im September 2016

Kontrollbereich Innenstadt Bautzen 16. bis 26.09.2016 10:00 Uhr.

Polizei »Kontrollbereich« Innenstadt Bautzen 16. bis 26.09.2016 04.10.2016 10:00 Uhr.

Kurze Notiz der Kategorien »Sächsische Verhältnisse« und »So geht sächsisch«: nach der Eskalation von Spannungen1 zwischen »jungen Asylsuchenden« und »Anhängern der rechten Szene« am 15.09.2016 errichtet die  Polizeidirektion Görlitz im oben abgebildeten Innenstadtteil für zehn Tage bis 04.10.2016  (Update 21.09.) einen Kontrollbereich zur Erweiterung ihrer Befugnisse.

»Das bedeutet, dass die Polizei […] Personen jederzeit anhalten und kontrollieren kann.« [SäZ 22.09.2016]

und

»Jeder, der sich innerhalb des angegebenen Bereichs befindet, kann von Polizisten jederzeit angehalten und kontrolliert werden. Dabei können auch die Personalien festgestellt werden. Zur Klärung der Identität kann der Betroffene festgehalten und zur Dienststelle gebracht werden.« [PD GR 23.09.2016]

Um mich nicht unnötig einem Pauschalverdacht aussetzen zu müssen werde ich oben definierten Bereich bis zum Ende der Maßnahme meiden.


1. Der Platz vor dem Reichenturm, der Kornmarkt, im local slang Platte, ist in zweiter oder dritter Generation Ort der Tagesfreizeit des lokalen Trinkerklientel. Man kann nur mutmaßen, was jetzt zur Eskalation führte. Möglicherweise haben die »jungen Asylsuchenden« keinen würdigen Einstand zur Teilhabe an der Örtlichkeit gegeben. Hier wäre die Stadt in der Pflicht gewesen, die »jungen Asylsuchenden« in jahrzehntealte Bautzener Gepflogenheiten einzuführen: ’ne gut sortierte Kiste Sterni und zwei Flaschen Goldkrone für jeden der deutschen Trinker als Gastgeschenk mitgegeben und wir hätten eine Integration par excellence gehabt. Niemand hätte die Nazis zum Klarstellen der Machtverhältnisse auf der Platte aufwecken müssen, alle – Asylis & Alkis – hätten gemeinsam saufen können, der Ruf der Stadt wäre in den Medien nicht schon wieder beschädigt worden und ganz eigennützig – ich hätte nicht den subjektiven Eindruck, in einem verkackten Bullenstaat leben zu müssen.

2 Kommentare

  1. Zum Thema Bautzen kann ich soviel berichten:

    ein befreundeter Pilizist unserer Nachbarschaft hatte just in der fraglichen Woche zur Weiterbildung in Bautzen und war in einer Pension am Markt einquartiert. Er konnte also von oben die Geschehnisse live beobachten…

    Er hat uns erzählt, daß ab dem 14/15. massiv polnische Hooligans die ganze Situation aufgemischt haben. Und die Deutsche Regierung + Presse stellt die Bevölkerung lieber rechtsextrem dar als zugeben zu müssen, was wirklich los war. Das Verhältnis zu Polen ist halt auch nicht das beste…

     

     

     

    • jan2sch

      29. September 2016 um 16:17 Uhr

      »… massiv polnische Hooligans die ganze Situation aufgemischt haben.«

      Habe ich bisher nur aus Görlitz gehört, in Btz. sah man den ganzen Sommer lang wie oben beschrieben einheimisches Prekariat und asylsuchende junge Leute abhängen. Daraus hat sich mit der Zeit ein Kiez-Konflikt entwickelt.

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