Schlagwort: RTF ≤ 125 km

Radtourenfahrt bis 125 km Streckenlänge

RTF: Almabtrieb / Raisdorf / 110 km (10.10.2010)

Der Almabtrieb der RG-Kiel in Raisdorf bei Kiel gilt als Abschluß der RTF-Saison in SH. Vor fünf Jahren bin ich ihn schon einmal gefahren und kann mich noch an feuchtes Herbstwetter und von der Landwirtschaft verdreckte Straßen erinnern. In 2010 ist es trocken, morgens neun Uhr zeigt das Autothermometer 3°C und die meisten Teilnehmer stehen mit Winterbekleidung am Start. Ich bleibe noch hart und versuch es in kurz, tagsüber soll die Temperatur ja zweistellig werden … Vor dem Start fährt sich jemand auf der Straße vor der Sporthalle warm, ein eher unübliches Verhalten bei einer RTF (eine RTF ist ja kein Rennen).

Vom Start weg geht es gleich zügig los, an den kurzen Steigungen bricht das Tempo aber stärker ein als in den Sommermonaten. Nach ca. zwanzig Kilometern zerlegt sich die Gruppe an ein Kreuzung, jemand brüllt Auto! und trotzdem rasen zehn von fünfzehn Mann noch über die Vorfahrtsstraße. Bis zur ersten Kontrolle in Fargau (KM 23) gelingt es mir, die Gruppe wieder einzufangen, die meisten von denen halten jedoch nicht an. Das laß ich mir aber nicht nehmen, die Verpflegung ist Kult.

Von Fargau geht es allein weiter, nach fünf Kilometern hol mich eine Fünfer-Gruppe ein, mit der ich bis zur zweiten Kontrolle in Fargau (KM 50) zügig aber mit gleichmäßigem Führungswechsel rolle.

Auf der dritten Schleife finde ich nach wenigen hundert Metern Anschluß an eine Gruppe von zehn Fahrern. Durch das Auffahren von Einzelfahrern – wahrscheinlich „Trümmer“ der ersten Gruppe – vergrößern wir uns auf um und bei 15 Mann. Die Ablösung ist in der Gruppe recht unregelmäßig, irgendwann bin ich mit Michael von den Radpiraten aus St. Pauli, mit dem ich schon einige Brevets und Marathons gefahren bin vorne und in hügeligerem Gelände zerlegt sich die Gruppe. Außer Michael ist noch ein Triathlet dabei, als wir wiederholt Fargau erreichen (KM 88).

Zu dritt geht es auf die letzten zwanzig Kilometer zurück nach Raisdorf. Der Triathlet wollte noch etwas weiterfahren, um fünf Stunden voll zu bekommen und ich fand die Strecke auch zu kurz für das angenehmen Wetter.

109,08 | 3:15:45 | 33,43

12. Fahrradfest der Sächsischen Zeitung

Das Fahrradfest der Sächsischen Zeitung in Dresden mit der RTF ins Umland zählt nach vier Teilnahmen seit 2003 schon zum festen Bestandteil meines persönlichen Veranstaltungskalenders.

Dresden an der Elbe

Dresden an der Elbe

Am 15. Juli um 08:15 Uhr sollte der Startschuß fallen. Gegen 07:00 traf ich auf dem Theaterplatz vor der Semperoper ein, machte es mir noch auf einer der Bierbänke bequem und beobachtete das geschäftige Treiben der Veranstalter. RTF’ler waren zu dem Zeitpunkt erste wenige da, doch das änderte sich in der folgenden Stunde schnell.

Sart- / Ziel-Bereich an der Semper-Oper

Sart- / Ziel-Bereich an der Semper-Oper

Beim größten Radfest im Freistaat – laut sz-online.de 9.869 Anmeldungen – führte die längste RTF über 125 Kilometer dieses Jahr aus Dresden heraus über Wilsdruff und durch den Tharandter Wald hinauf nach Freiberg im Osterzgebirge und von da noch Norden, durch das Triebischtal bis Meißen sowie schließlich an der Elbe nach Dresden zurück. Vom Profil her war die Strecke nicht sehr anspruchsvoll, nach circa 45 Kilometern, noch vor der Halbzeit in Freiberg, endete der bergige Teil und es ging danach fast nur noch bergab beziehungsweise eben zu fahren. Viel mehr verlangte die hohe Temperatur von 35°C im Schatten und Wind der Stärke drei bis vier im Mittel den Teilnehmern einiges ab. Subjektiv beobachtet gab es mehr Probleme mit Krämpfen, Stürzen aus Unkonzentriertheit, Erschöpfungen (Kotzen am Berg) und Kreislaufzusammenbrüche als in den Jahren zuvor, obwohl das Niveau der RTF nach den Ausflügen der vergangenen Jahre in das ostelbische Gebiet bis Neukirch / Lausitz mit Highlights, wie Stolpen und Hohnstein / Sächs. Schweiz, 2007 recht mild war.

Auffallend ist die geringe Zusammenarbeit der Teilnehmer, es gab kaum effektive Gruppen mit Ausnahme von Leuten, die sich persönlich kannten. Die Energieeinsparung durch das Fahren in der Gruppe hätte hier und gerade bei den Wetterbedingungen einigen das Leben leichter machen können.

Osterzgebirge

Osterzgebirge

Nach 04:16 Stunden Fahrzeit war für mich die Tour vorbei, ich rollte durchs Ziel auf dem Theaterplatz und konnte die Teilnahme-Medallie in Empfang nehmen, die beiden fast leeren Trinkflaschem (das Camelbak fühlte sich auch schon verdächtig leicht an und von den zweieinhalb Litern war am Ende nicht mehr als ein Tasseninhalt übrig) von einer Dame am DREWAG-Stand mit frisch gezapften Dresdener Wasser auffüllen lassen und mich dann auf den Weg zum Neustädter Bahnhof machen.

http://www.sz-online.de/special/fahrradfest

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