Altes Thema aus den Nuller-Jahren aufgegriffen und nach sechs Jahren den Ritt zum nächsten Tausender, dem Ještěd (Jeschkenberg, 1.012 m ü. NN), in Angriff genommen.
Schlagwort: Jeschkengebirge
MTB-Tour zum Jeschken III (11.04.2009)
Die Tour zum Jeschken und zurück bin ich 2007 zum ersten Mal als Vorbereitung für die NordCup Radmarathon-Serie (Schleswig-Holstein und Hamburg) und als einen Draufsetzer zur Obergurig – Spreeradweg – Kottmar und zurück Tour, die ca. 100 km kürzer ist und Anfang der 2000er Jahre von Radsportlern aus Obergurig und Umgebung als Frühjahrs-Event etabliert wurde, gefahren. Zum Jeschken ist knapp 200 km lang und bewältigt knapp 3.000 Hm. Das technische Niveau ist gering, die Tour führt über befestigte Straßen, Feldwege und Waldautobahnen — keine Trails etc. Herausfordernd ist der relativ frühe Termin im Jahr (in 2008 waren nur 7°C im Mittel). Die südlichere Hin-Tour ist hügeliger und mit mehr Offroad-Anteilen, dafür ist der nördlichere Rückweg ab Zittau recht gegenwindanfällig, da die vorherrschende Hauptwindrichtung aus West ist.
Ab Liberec / Reichenberg i. B. verläuft die Strecke relativ parallel zur Bahnlinie von Tannwald nach Dresden. Sinnvolle Zustiegsorte zu einem RegionalExpress sind Liberec, Zittau und Ebersbach i. Sa.
MTB-Tour zum Jeschken II (15.04.2008)
Die zweite MTB-Tour von Mönchswalde zum Jeschken. Statt freundlichem Frühlingswetter wie im Jahr zuvor ist es bedeckt, neblig und das Thermometer zeigt keine 10°C. Von Anfang an entpuppt sich die Tour als Gewaltakt. Im Wald südlich Schönlinde schneidet sich einer der scharfkantig gebrochenen Splittsteine durch den Hinterreifen. Der Schlauch ist schnell gewechselt und im nächsten Dorf gibt es eine Tankstelle, um den Luftdruck zu maximieren. Mit den Maßeinheiten auf dem Kompressor aus Ostblockzeiten komm ich nicht klar und prüfe, was auf dem Vorderreifen drauf ist und fülle anschließend den gleichen Wert hinten auf.

Straße zum Gipfel, kurz vor oben.
Echte Freude kommt bei der Anfahrt zum Jeschkenberg, die nach ca. 90 km beginnt nicht auf. Ich freu mich auf das kleine Kiosk am Parkplatz, drei Kilometer vor dem Gipfel auf heißen Kaffee mit viel Zucker und eine Cola. Leider hat der Laden geschlossen und ich muß mich mit der mitgebrachten Cola begnügen. Etwas erholt geht es in die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel, der immer wieder in Nebel gehüllt erscheint. Am Nordhang liegen noch kleine Schneefelder. Gespenstische Stimmung. Sehr ungemütlich.

Jescken (1.012 m) Obligatorisches Ich-war-hier!-Foto
Für eine Einkehr ist keine Zeit mehr, da diese erfahrungsgemäß mindestens eine Stunde kostet (das Restaurantpersonal kennt keine große Hetze).
Das zweite Café etwas unterhalb des Gipfels hat wie die Schänke des Parkplatzwächters geschlossen. Schlecht, wenn man nach der Ski- und vor der Wandersaison hier her kommt. Draußen hängt ein Thermometer: 7°C. Oben war es gefühlt kälter.

Skifahren geht noch. Unten im Tal liegt die Stadt Reichenberg i. B. / Liberec
Über Liberec und den Oder-Neiße-Radweg fahr ich bis Zittau, kauf an einer Tanke an der B96 eine neue Cola und dann weiter geht es Richtung nach Hause. Die Umwege über den Spree-Radweg spar ich und nutze die B96 als direkten Weg. Der Wind steht fies von vorn und aus dem Nebel wird bei Oderwitz Regen. Im Dorfladen kauf ich noch etwas Süßkram gegen den schleichenden Hungerast. Die Kälte, die Höhenmeter und der Gegenwind auf der Rücktour ziehen mehr Energie, als erwartet.
Als ich in Ebersbach am Bahnhof vorbei komme schau ich völlig naß und durchgefroren nach dem nächsten Zug. Er geht in zehn Minuten. Folglich gönn ich mir hier das Ende der Tour bzw. überbrücke bis Wilthen mit dem RegionalExpress nach Dresden. Ab Wilthen nur noch über den Paß am Jägerhaus, dann endlich zu Hause.
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