Die zweite MTB-Tour von Mönchswalde zum Jeschken. Statt freundlichem Frühlingswetter wie im Jahr zuvor ist es bedeckt, neblig und das Thermometer zeigt keine 10°C. Von Anfang an entpuppt sich die Tour als Gewaltakt. Im Wald südlich Schönlinde schneidet sich einer der scharfkantig gebrochenen Splittsteine durch den Hinterreifen. Der Schlauch ist schnell gewechselt und im nächsten Dorf gibt es eine Tankstelle, um den Luftdruck zu maximieren. Mit den Maßeinheiten auf dem Kompressor aus Ostblockzeiten komm ich nicht klar und prüfe, was auf dem Vorderreifen drauf ist und fülle anschließend den gleichen Wert hinten auf.

Straße zum Gipfel, kurz vor oben.

Straße zum Gipfel, kurz vor oben.

Echte Freude kommt bei der Anfahrt zum Jeschkenberg, die nach ca. 90 km beginnt nicht auf. Ich freu mich auf das kleine Kiosk am Parkplatz, drei Kilometer vor dem  Gipfel auf heißen Kaffee mit viel Zucker und  eine Cola. Leider hat der Laden geschlossen und ich muß mich mit der mitgebrachten Cola begnügen. Etwas erholt geht es in die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel, der immer wieder in Nebel gehüllt erscheint. Am Nordhang liegen noch kleine Schneefelder. Gespenstische Stimmung. Sehr ungemütlich.

Jescken (1.012 m) Obligatorisches Ich-war-hier!-Foto

Jescken (1.012 m) Obligatorisches Ich-war-hier!-Foto

Für eine Einkehr ist keine Zeit mehr, da diese erfahrungsgemäß mindestens eine Stunde kostet (das Restaurantpersonal kennt keine große Hetze).

Das zweite Café etwas unterhalb des Gipfels hat wie die Schänke des Parkplatzwächters geschlossen. Schlecht, wenn man nach der Ski- und vor der Wandersaison hier her kommt. Draußen hängt ein Thermometer: 7°C. Oben war es gefühlt kälter.

Skifahren geht noch. Unten im Tal liegt die Stadt Reichenberg i. B. / Liberec

Skifahren geht noch. Unten im Tal liegt die Stadt Reichenberg i. B. / Liberec

Über Liberec und den Oder-Neiße-Radweg fahr ich bis Zittau, kauf an einer Tanke an der B96 eine neue Cola und dann weiter geht es Richtung nach Hause. Die Umwege über den Spree-Radweg spar ich und nutze die B96 als direkten Weg. Der Wind steht fies von vorn und aus dem Nebel wird bei Oderwitz Regen. Im Dorfladen kauf ich noch etwas Süßkram gegen den schleichenden Hungerast. Die Kälte, die Höhenmeter und der Gegenwind auf der Rücktour ziehen mehr Energie, als erwartet.

Als ich in Ebersbach am Bahnhof vorbei komme schau ich völlig naß und durchgefroren nach dem nächsten Zug. Er geht in zehn Minuten. Folglich gönn ich mir hier das Ende der Tour bzw. überbrücke bis Wilthen mit dem RegionalExpress nach Dresden. Ab Wilthen nur noch über den Paß am Jägerhaus, dann endlich zu Hause.