Kategorie: Radmarathon

Organsierte Radtour, mind. 200 Km Länge.

Einzel- / Team-Zeitfahren Hamburg → Berlin 2011 (15. Okt.)

Das wars (Saison-Abschluß traditionell)

Rückblick HH-B_2010: Mit zwei Männern aus Wesseln fahre ich knapp die Hälfte der Strecke von Hamburg nach Berlin. Es funktioniert gut und wir verabreden uns für 2011. Im August 2011 – zum letzten NordCup-Radmarathon in Kaltenkirchen – machen die Aktion klar und melden ein Fünfer-Team (Die Velofriesen) an. Kurz vor dem Start fällt leider ein Mitfahrer krankheitsbedingt aus. Mit den anderen verabrede ich mich zum Treffen am Startort. Weiterlesen

NordCup-Radmarathons: Holsteiner Wellenritt / Kaltenkirchen (07.08.2011)

Der letzte Lauf zur NordCup-Radmarathon-Serie 2011 ist gefinished und das entsprechende Trikot im Sack. Dieser Radmarathon von Kaltenkirchen Richtung Ostsee bei Lübeck und in einer Schleife zurück ist wie immer der mit den meisten Höhenmetern, echte Berge gibt es zwar nicht aber immer wieder kurze, teilweise knackige Anstiege fürs kleine Kettenblatt oder Konditionstiere.

Geschenkt gibt es beim Holsteiner Wellenritt nichts. Die Nacht durch und am Morgen kräftiger Regen, kurz nach dem Start die erste Flußdurchfahrt aufgrund verstopfter Kanaldeckel. Bis Kontrolle 1 (KM 48) in Bark fahr ich in der ersten Gruppe mit. Erwartungsgemäß zerfällt diese hier und ich komm mit Michael und Wolf von St. Pauli und einem dritten Unbekannten los.

Der Regen wird weniger und bei Kontrolle 2 (KM 78) in Schlamersdorf ist es von oben trocken. Zu viert geht es weiter, einen fünften Man können wir einholen, verlieren aber zwei nach hinten und einem geht es zu langsam. Mit Wolf fahre alleine weiter, obwohl der Fahrstil von uns beiden recht unterschiedlich ist.

In Seekamp, Kontrolle 3, KM 118 kommt sogar die Sonne raus, die Regenjacke wird zu viel und wandert ins CamelBak. Mit Wolf fahre ich alleine weiter, ab jetzt schön gegen den Wind. Zehn Kilometer geht es gut, dann muß ich ihn ziehen lassen. Um und bei KM 140 stellt sich wieder ein einigermaßen runder Tritt und kontrolliertes Vorwärtskommen ein.

An Kontrolle 4 (KM 148) in Wulfsdorf gibt es Cola und Energy-Gels eines mir unbekannten Herstellers. Eigentlich experimentiere ich auf Marathons nicht mit unbekannten Sachen rum, doch es steht mit Koffein drauf, das kann nicht ungut sein und nach drei Becher Cola drück ich noch ein Gel rein. Ein zweites nehm ich für die Not mit, da ich meine eigenen vergessen habe. Als solide Grundlage eß ich mehrere Vollkornschnitten mit Salami und Rousinenschnitten. Wolf ist auch noch hier, ebenso Wolfgang aus Hoyerswerda. Beide fahren getrennt vor mir los.

Die Kombination aus viel Zucker und Koffein schlägt gut an, wenig später überhole ich Wolfgang. Leider hält Gel und Kola nie lange an und die schwerverdaulichen Wurstbrote zünden nicht wirklich. Wolfgang überholt mich wieder mit einem zweiten Mann. Ich häng mich dran und komm dadurch etwas schneller weiter. Etwas ausgeruht im Windschatten unterstütze ich unsere Gruppe später sogar bei der Führungsarbeit. Wir können einen Mann einholen, er ist aber nicht mehr in der Lage, bei uns mitzufahren, ich sehe ihn auch nie wieder. Auch nicht, als kurz darauf (ca. KM 175) dem dritten Mann der Reifen kaputt geht. Wolfgang gibt ihm einen Schlauch und ich fahr schon mal langsam weiter, um außer Sichtweite das Notgel zu verdrücken, Wolfgang überholt mich wieder, ich steig ihm hinterher und bis zur Kontrolle 5, wieder Bark (KM 200) bleiben wir zusammen. Zwei Kilometer vor Bark überholt uns eine RTF Gruppe von zehn FahrerInnen. Sie sehen alle sauber und trocken aus, beim RTF-Start anderhalb Stunden nach unserem hat es offenbar nicht mehr geregnet.

An der Kontrolle treffe ich wieder auf Wolf, wir fahren wieder gemeinsam und vor den RTF-Leute los, doch am Kattenberg kurz vor dem Ziel ist er schneller. In Kaltenkirchen wird ihm die Ampelreglung zum Verhängnis und wir fahren doch gemeinsam ins Ziel ein.

[223,70 km | 1.100 Hm | 7:13:46 h | 30,94 km/h]

NordCup-Radmarathons: “Rund am Mittelpunkt – per Rad” / Nortorf (05.06.2011)

Der Radmarathon um Schleswig-Holsteins geographischen Mittelpunkt. Im Vorfeld wurde schon angekündigt, es gibt nach fünf Jahren eine komplett neue Strecke. Zwei Depots zur Verpflegung werden über unterschiedliche Schleifen insgesamt fünfmal angesteuert.

Kurz nach dem Start (ich im Bild, Foto (c) www.rsg-mittelpunkt.de)

Kurz nach dem Start (ich im Bild)

Bis zur ersten Kontrolle in Hohenwestedt bei reichlich fünfzig Kilometer hält ein riesiger Pulk zusammen. Da ich mir heute den Streß vorne nicht antun möchte fahr ich alleine weiter und warte, daß von hinten jemand einholt.

Bald ist eine kleine Gruppe da, wir sind zehn und es paßt bis KP 2 (85 km) ganz gut. Ich fahr wieder alleine und dieses mal brauchen die gleichen Leute fast zwanzig Kilometer, um mich zu kriegen. Zwischendurch gabel ich einen Einzelfahrer auf und wir sind nun wenigstens zu zweit.

Bei der dritten Kontrolle in Hohenwestedt (ca. 120 km) entdecke ich eine Thermobehälter mit einem koffeinhaltigen Heißgetränk arabischen Ursprungs. Kaffee Sorte aufgegossenes Granulat ist besser als kein Kaffee und weil das Zeug heiß ist komm ich nicht vor den andern los, sondern danach, kann sie aber nach einem Kilometer stellen. In der Folge zerlegt sich die Gruppe immer weiter und wird nur unzureichend durch Ersatz von vorne aufgefüllt.

Bei Kilometer 140 bin ich als letzter übrig und fahr mit zweien, die vorne rausgefallen sind bis KP 4 in Schönbek (ca. 160 km). Hier komm ich wieder alleine los und treffe dreißig Kilometer weiter eine Dame von der 150er RTF-Runde, die alleine unterwegs ist. Zwei Marathonis kommen kurz darauf von hinten, sind mir aber zu schnell, um mehr als das kurze Stück bis Schönbek II (197 km) mitzufahren.

In Schönbek geht’s wieder alleine los, bei Nortorf treffe ich noch zwei Leute, die aber beide nur noch ihr Tempo fahren wollen.

Statistik:
220,68 | 6:47:05 | 32,52

NordCup-Radmarathons: Nordsee-RM / Husum (01.05.2011)

Der Radmarathon in Nordfriesland – morgens wieder sparsame Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt. Es ist noch Zeit und ein heißer Kaffee kurz vorm Start wärmt von innen.

Mit Polizeieskorte wird der Peloton aus dem Husumer Stadtzentrum herausgeführt. Bei der Startrede ist etwas von weniger scharfem Wind als an den letzten Tagen zu hören gewesen – als die Stadt verlassen ist und sich die nordfriesische Weite öffnet denk ich, der Wind ist heute würzig genug. Bis zur ersten Kontrolle bei KM 46 ist die Gruppe noch groß genug, mindestens vierzig Leute, und ich kann mir die linke, windgeschütztere Seite aussuchen. Ab der Kontrolle fahren noch um die 15 mit, bald zerschlägt sich das aber auch auf übersichtliche acht Fahrer.

Am zweiten Kontrollpunkt in Drelsdorf bei KM 91 gibt es selbstgebackene, frische und heiße Waffeln. Ich vertue hier am Waffelstand etwas Zeit und darf dafür der Gruppe hinterher hetzen. Nach ca. einem Kilometer bin ich an den sechs anderen wieder dran. Vierzig Kilometer weiter, wieder in Drelsdorf kann ich den Damen vom Organisations-Team einen Becher Kaffee zu den Waffeln abquatschen. Der Wind steht ab jetzt zwanzig Kilometer freundlich, bei KM 155 dreht die Route in die einzigartige Zwölf-Kilometer-Gerade parallel zur Küste. Der Wind steht 45 Grad von links. Blöderweise hab ich immer noch die linke Spur und es wird intensiv. Zwei Fahrer verlieren wir zwischenzeitlich, können aber drei neue einholen.

An der vierten Kontrollstelle irgendwo am Deich (KM 173) kommen wir als Zehner-Gruppe los und halten bis zum Ziel zusammen. Eine Gruppe ist schon vor uns hier. Zur Belohnung gibt es für mich Kuchen, Kaffee & ein alkoholfreies Weißbier.

Statistik

211,91 km / 6:27:25 / 32,81

Wetterinfo: 3 – 15°C, heiter, sonnig, Wind: 22 – 29 km/h aus Ost-Nordost

NordCup-Radmarathons: Rudi-Bode-RM / Hamburg-Hamm (17.04.2011)

Saison-Auftakt der Rennradmarathons wieder klassisch zum Rudi-Bode-RM in Hamburg-Hamm. Leider will mein langjähriger Team-Kollege dieses Jahr nicht mitfahren und so Anreise allein. Mit einem Google-Roadbook auf Papier finde ich den Startort am anderen Ende von Hamburg mehr mit Glück als mit Ortskenntnis. Nochmal Glück gibt’s bei der Parkplatzsuche auf dem beengten Gelände einer Gewerbeschule – der letzte Parkplatz ist meiner!

Bis zum Start hab ich noch knapp zwanzig Minuten, von denen ich gefühlt 15 in der Schlange bei der Anmeldung verbringe. Die übliche Fritz-Kola und Banane vorher muß im Eilverfahren konsumiert werden und dann ab in die Startaufstellung, wie immer möglichst weit vorne. Hier wird man von einigen Bekannten begrüßt: »Naaa, gut durch den Winter gekommen?!? :-)« – »Ähhh, ja – ich hoffe, das hier heute gut zu überstehen :-/« Einen 200er Brevet vor vier Wochen und eine bergige 160-Kilometer-Tour im Harz ist leider die einzige Vorbereitung für die Langstrecke. Nachdem sich das Feld nach den ersten unschönen Kilometern in der Stadt wieder gefunden hat höre ich hinter mir Gespräche, wer wo im Süden im Frühlingstrainigslager war oder wer wie immer jeden Winter durchgefahren ist. Bei mir gab es weder das Eine noch das Andere, dafür wochenlang kein Sport wegen krank. Ich denke trotzdem, in der vordersten Gruppe mitzufahren – so kann ich hinterher wenigstens behaupten, alles gegeben und nichts ausgelassen zu haben.

Mit nur selten über 40 km/h zieht die ebenso mensch-zählige Gruppe hinaus nach Altengamme zur ersten Kontrolle bei KM 29. Das Feld teilt sich hier, einige fahren wie immer gleich durch, einige verpflegen sich kurz. Ich besorge mir zwei halbe Brötchen und fahr mit drei Bekannten von St. Pauli und zwei Unbekannten los. Auf dem Altengammer Hauptdeich – südlich die Elbe, nördlich Altengamme – sehen wir in weiter Ferne Teile der ersten Gruppe. Als ich denke »Na ja, das sind mehr als tausend Meter, die wollen wir ja sicher nicht einholen …« fallen hinter mir die Worte »Los, die kriegen wir doch noch?!!!« Ich hab nicht auf die Uhr geguckt, aber lang hat es nicht gedauert und die Frage ist mit ja beantwortet und wir haben wieder eine schöne Gruppe von zwanzig Leuten. Die meisten bleiben auch nach der einzigen Steigung des Tages, der Wand von Tesperhude hinter Geesthacht dabei.

Kontrolle 2 ist bei KM 63 in Gülzow, der Tacho zeigt einen 35,5er Schnitt, natürlich ist das für diese Jahreszeit zu schnell, aber die Vernunft ist offenbar mal wieder zu Hause geblieben.

Bis KP 3 (KM 108) am Schaalseekanal, einem idyllischen Flecken j. w. d., passiert nichts Aufregendes. Ab hier weht der Wind nun jedoch von vorn und der Nachhauseweg wird spürbar intensiver. Ab KM 140 verabschiede ich mich von der Führungsarbeit der Gruppe und fahre nur noch mit. Jetzt läßt es sich nicht mehr leugnen, daß diese 16er-Gruppe etwas zu flott unterwegs ist.

Kurz darauf an einem Abzweig in einen schmalen Weg schmiert vor mir ein Fahrer auf Sand ab. Außer einer Abschürfung an der linken Gesäßseite ist ihm zum Glück nichts passiert und in Sekundenschnelle geht’s weiter. Bei KM 150, keine zwei Stunden mehr bis zum Ziel, nehme ich an, daß der Tag doch noch ein gutes Ende nehmen wird.

An KP 4 (KM 157), wieder Gülzow, liegt der Schnitt noch bei 34,5. Wir treffen hier auf zahlreiche Teilnehmer der RTFs. Etwa 15 hängen sich in unsere Gruppe, was vorne einige animiert, das Tempo zu erhöhen. Wie morgens um die 40 km/h, nur dieses Mal in Einerreihe und gegen den Wind. Etwa 15 km später muß ich passen.

Nur noch 28 bis 30 km/h fahr ich gemütlich weiter bis KP 5 (KM 181), wieder Altengamme. Die Pauli-Leute sind noch hier und wollen gerade los, ohne Pause häng ich mich dazwischen, für den Kontrollstempel und eine Scheibe Rosinenbrot im Fahren verzehrt langt die Zeit aber noch.

Die letzten reichlich dreißig Kilometer führen durch ländlich anmutende Vororte von Hamburg. Auf der Straße ist viel los, rechts die RTF-Gruppen, links Gegenverkehr, dazu enge, unübersichtliche Kurven. Das es keinen Unfall gibt ist ein Wunder. Paar mutige RTF-Fahrer versuchen der Gruppe hinterher zu steigen scheitern aber schnell. Tempo 35 plus x, dazu immer wieder schmerzhaftes Antreten nach Kreuzungen oder wenn PKW überholt werden. Manche nennen das Intervall-Training.

Entgegen aller Ermüdungserscheinungen kann sich der Willen schließlich doch durchsetzen, mit dem St. Pauli Radteam & Co. zu finishen. Die Sonne ist draußen, es sind fast zwanzig Grad Celsius und ein schöner Tag. Danke den Veranstaltern von Endspurt Hamburg! Danke für den Windschatten und vielleicht in zwei Wochen in Husum die Runde 2.

Statistik

215,36 km / 6:22:56 / 33,74

Wetterinfo: 10 – 18°C, bedeckt, heiter, sonnig, Wind: 25 km/h aus West

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