Kategorie: Radmarathon

Organsierte Radtour, mind. 200 Km Länge.

Nordsee-Radmarathon / Husum (10.05.2009)

Eigentlich keinen Bock. Samstag Abend halb elf Ankunft aus der Lausitz, kurz nach Mitternacht ins Bett, halb fünf wieder raus, Espresso kochen, die Utensilien für den Radmarathon schnell zusammen geschmissen, das Rad ins Auto, halb sechs den Kollegen abholen und gemeinsam nach Husum fahren, zum dritten Mal steht für uns der Nordsee-Radmarathon der RSV Husum auf dem Programm. Hier muß man pünktlich am Veranstaltungsort sein, weil es mit den Parkplätzen knapp ist.

Das Wetter ist in Ordnung, knapp 6°C und für Nordfriesland wenig Wind. Erstmalig werden wir mit Polizeieskorte aus der Stadt geleitet, mit gemütlichen 30 km/h wird dem Passat mit Blaulicht hinterher gerollt. Nachdem er am Ortsausgang am Straßenrand ausschert mache ich kurz das Tempo, 37 sollten reichen. In der Art geht es bis zur ersten Stempelstelle in Ostenfeld bei Husum. Danach ist die erste Gruppe weg und wir fahren bis KM 180 mit über 34. Hier erwischt meinen Kollegen ein Krampf und wir rollen im Grundlagenbereich die letzten knapp 30 KM zurück. Das Mittagessen haben wir dieses Mal nicht gebucht und sind mit der Strategie beide besser gefahren.

Zurück in Husum durfte man kalt duschen und weil es zeitig war genossen wir das warme Frühlingswetter im beschaulichen Hafen der Stadt beim Eisessen.

209,80 km | 6:29:16 | AVG 32,33 | MAX 51,19

»Holsteiner Wellenritt« Radmarathon / Kaltenkirchen (10.08.2008)

10. August 2008 – NordCup Radmarathon – RSC-Kattenberg / Kaltenkirchen

In Kaltenkirchen ist wieder der letzte Marathon der NordCup-Serie und weil ich Nummer fünf und sechs (Wesseln und Schleswig) aus terminlichen Gründen nicht fahren konnte, wollte ich es noch einmal wissen. Fünf absolvierte machen sich auch besser als vier. Die äußerlichen Voraussetzungen konnten schlechter nicht sein, zum Start halb acht waren 14°C und Regen. Von den 112 Angemeldeten auf der Website kamen bzw. finishten bei dem Wetter immerhin fünfundneunzig. Zu den Wetterbedingungen kam akute Müdigkeit, da eine Stunde Schlaf nach durchfeierter Nacht nicht gerade üppig war. Die Erfahrung von Nortorf (Mitternacht-Radmarathon) hat aber gezeigt, daß man auch mal eine Nacht durchmachen kann, wenn man auf Alkohol vollständig verzichten kann.

Vom Start weg fand ich mich in der zweiten Gruppe wieder, die vom Rhythmus her aber nicht passte. Die erste Gruppe hatte einen Abstand von ca. dreihundert Metern und kam nicht weg, weswegen ich ein Lückezufahren wagte. Sinnvoll war die Aktion nicht, da wenig später eine Baustellenampel mit langer Rotphase das Feld wieder zusammenrücken lies. Von da an hielt ich mich bis KM 89 in dieser Gruppe von achtzehn Fahrern, es passierte nicht viel, das Tempo war hoch (34,5 bis Kontrollpunkt 2 bei KM 76) und es mussten öfter mal Lücken zugefahren werden, weil sich die Gruppe in die Länge zog, wenn vorne angezogen wurde. Der Regen war mal stärker, mal schwächer und trotz des Windes aus Westen sah es nicht nach aufklaren aus. Bei KM 89, auf einem schmaler Waldweg mit Hindernissen – vom Wind heruntergerissene Äste blockierten immer wieder den Weg und brachten den Rhythmus der Gruppe auseinander – stieg ich mit einem anderen Fahrer aus und vor mein eigenes Tempo. Immerhin waren noch hundertunddreißig Kilometer zu fahren. Der zweite war nach kurzer Zeit weg und bis zur Kontrollstelle 3 bei KM 117 war ich allein. Von hinten überholte nur ein einzelner Fahrer mit Triathlonlenker. In der Ferne sah ich kurz einen großen rot-weiß gekleideten Fahrer, der Abstand war mindestens ein Kilometer. Es muß wohl Hermann gewesen sein, der an KP 3 losfuhr, als ich ankam.

Hier gab es eine warme Brühe (nicht zu heiß, denn man wollte sie ja sofort trinken) und drei Fahrer, die auch aus der ersten Gruppe ausgestiegen waren. Die Brühe tat ganz gut und ich fuhr dann mit den drein weiter bis KP 4 (KM 146). Zwischendurch holten wir Hermann ein und überholten einen Rostocker Fahrer, der eine Reifenpanne hatte. Beim KP 4 gab es die Warmverpflegung, ich hatte darauf verzichtet und startete alleine auf die achtundvierzig Kilometer lange Etappe bis zum letzten KP. Fünf Kilometer weiter stand Hermann am Straßenrand, auch Reifenpanne. Dieses Unglück sollte mir auch nicht verwehrt bleiben und bei KM 156 entwich vorne die Luft.

In einer Bushaltestelle in Lebatz Gem. Ahrensbök wechselte ich den Schlauch, bekam aber keine Luft in den Reifen. Ich schob es auf die neue Luftpumpe, die ich vorher noch nicht ausprobiert hatte und wartete nachfolgende Fahrer ab. Bald kam Hermann und der Liegeradfahrer, die hatten aber auch keine Pumpe mit Auto-Ventilaufsatz. Neben der Haltestelle lag ein Gasthaus und der Kellner, älterer Herr, gebürtiger Italiener und Radprofi [sic!] von 1956 bis 60, konnte mir mit einer Standpumpe mit Barometer helfen. Mit der Luft klappte es immer noch nicht und ich stellte fest, daß der fabrikneue Schlauch einen Schnitt von fünf Millimeter Länge hatte. Mein zweiter und letzter Ersatzschlauch passte dann und nach einem Kaffee und der Lebensgeschichte des Rennfahrers a. D. brach ich auf. Ich habe nicht geguckt, wie viel Zeit die Panne gekostet hat, aber viele Fahrer sind in der Zeit nicht vorbeigekommen, ich schätze die Zahl auf unter zwanzig (eine kleine Gruppe und sonst nur einzelne).

Die letzten sechzig Kilometer hoffte ich, nicht noch eine Panne zu bekommen, denn 26-Zoll-Schläuche für Mountainbikes bekommt man Sonntagnachmittag in der norddeutschen Weitläufigkeit nur schwierig. Zur Not hatte ich ja die Rufnummer des Besenwagens. Das Wetter besserte sich im Laufe des Nachmittags und es gab nur noch wenige Schauer. Dafür war der Wind jetzt die ganze Zeit von vorn. Bei KM 190 holten mich die drei von Vormittag wieder ein, als ich zur Orientierung anhalten musste. Mit ihnen bin ich dann auch zu Ende gefahren. An KP 5, fünfundzwanzig Kilometer vor dem Ziel haben wir für meine Verhältnisse lange pausiert, weil die Jungs noch Kaffee trinken wollten. Wir erreichten dann Kaltenkirchen halb fünf im Sonnenschein.

Abgesehen von der Reifenpanne – wieder mal eine Bestätigung, daß der Schwalbe Marathon Slick Reifen bei Regen nichts taugt, denn die beiden Steine, die den Schlauch zerstört haben wären beim Marathon XR nicht durchgegangen – war es eine nette Tour, wohl die mit den meisten Höhenmetern beim NordCup insgesamt. Die Bezeichnung Wellenritt trägt dieser Marathon aus gutem Grund.

[220,19 / 9:01:00]


Foto: (c) RSC Kattenberg

Mitternacht-Radmarathon / Nortorf

Anläßlich des Bundesradsporttreffens 2008 in Nortorf wird in der Nacht von Freitag auf Samstag der so genannte Mitternacht-Radmarathon angeboten: »260 km durch das nördliche Schleswig-Holstein«. Holger und ich sind dabei, als Punkt Mitternacht der Startschuß in Form eines Feuerwerkes fällt und sich zweihundert Starterinnen und Starter auf den Weg begeben. Die Nacht ist lau und trocken, es wird bestimmt eine spannende Sache!

Vom zentral gelegenen Nortorf geht es erst einmal sechzig Kilometer nach Norden zum ersten Kontrollpunkt in Schleswig. Holger und ich gehen mit der ersten Gruppe mit, deren Tempo natürlich viel zu hoch ist. Ab Schleswig fahren wir alleine weiter in Richtung Oeversee (KM 90) zum zweiten Kontrollpunkt. Auf dem Weg dahin verfahren wir uns einmal um ca. fünf Kilometer, da mindestens einer der reflektierenden Wegweiser abgerissen oder verdreht wurde. Es schlägt mittlerweile die dritte Stunde und die Müdigkeit macht sich breit. Kaffee oder andere koffeeinhaltige Getränke werden nicht gereicht und man fährt wie im Delirium Nordfriesland und dem neuen Tag entgegen. Hier und da irren einzelne Gestalten von der Kneipe nach Hause, in einem Dorf läuft auch noch eine Hochzeitsfeier. Ansonsten ist alles still und einsam.

Als wir den dritten Kontrollpunkt in Husum (KM 140) erreichen ist es bereits hell. Ich esse und trinke was und nach kurzem Aufenthalt fahren wir, immer noch alleine, weiter.

Erst südlich der Eiderbrücke bei Friedrichstadt werden wir von einer großen Gruppe von ca. dreißig Fahrern eingeholt und rollen bis zum vierten Kontrollpunkt in Wesseln, Dithmarschen, mit. Das Tempo geht gerade so zu halten, wenn man in Fahrtrichtung links, die Windschattenseite, fährt.

In Wesseln (KM 175) gibt es Frühstück mit Kaffee. Der Körper mag eigentlich nichts essen und trinken, aber es muß sein, denn bis Nortorf sind es noch ca. neunzig Kilometer.

Mit einem kleinen Teil der Gruppe, etwa zehn Personen fahren wir weiter, erreichen irgendwann den letzten Kontrollpunkt in Hanerau-Hardemarschen (KM 205). Von hier sind es keine sechzig Kilometer bis zum Ziel.

Wir erreichen Nortorf in der zehnten Stunde, völlig übernächtigt packen wir das Zeug zusammen, gehen duschen und lungern noch ca. eine Stunde auf dem Festgelände am Markt rum, bevor es mit dem Auto zurück geht. Der Rest des Tages findet auf dem Sofa statt.

Fazit: schöne Tour, aber nie wieder! Die Distanz ist nicht das Problem, wohl aber der völlig gestörte biologische Tagesrhythmus.

Kurz nach dem Start auf dem Marktplatz in Nortorf. Beachtenswert: die Sondertrikots mit Leuchtstreifen.

Kurz nach dem Start auf dem Marktplatz in Nortorf. Beachtenswert: die Sondertrikots mit Leuchtstreifen.

 

 

[263,14 / 09:06:00]

Einzel- / Team-Zeitfahren Hamburg-Berlin 2007

Das Reglement ist einfach: nach dem gemeinsamen Frühstück Start im Minutenabstand auf den schnellsten Weg allein oder als Gruppe von Hamburg (Altengamme) nach Berlin (Spandau) mit einem Kontrollpunkt in Dömitz an der Elbe. Die optimale Strecke ist 275 Kilometer lang. Der späte Zeitpunkt im Jahresverlauf Mitte Oktober macht die Tour noch um ein Vielfaches spannender, als wenn es sich um eine milde Mittsommerausfahrt handeln würde. Weiterlesen

Rudi-Bode-Radmarathon HH-Poppenbüttel, 29.04.2007

Abfahrt am Gymnasium in der Harksheider Straße war gegen 7:30 Uhr. Hatte von Anfang an eine Gruppe von ca. zwölf Fahrerinnen und Fahrern, die teilweise für PBP übten und vom Alter her zwischen Ende 30 und Ende 50 verteilt waren. Nach reichlich 50 Kilometern, die mit über 30 km/h auf der Uhr gefahren wurden erreichten wir die erste Kontrollstelle. Einem Fahrer ist auf dem Weg bis dahin eine Speiche weggebrochen und die Gruppe verweilte (mir zu) lange, so dass ich mit zwei Fahrern allein weiterfuhr. Das Tempo wurde beibehalten und zu dritt erreichten wir nach 85 Kilometern Kontrollpunkt 2. Hier wollten die beiden Herren etwas länger pausieren und ich machte mich allein auf den Weg bis zum Kontrollpunkt 3 bei 115 Kilometern. Auf den letzten Kilometern vor dem dritten Kontrollpunkt gab es noch ein kleines Sprint-Scharmützel mit zwei RTF-Fahrern, Anfang / Mitte 20 Jahre alt, die sich wunderten, dass der Typ auf dem Gelände-Bock und mit dem CamelBak auf dem Kreuz nicht abzuschütteln war ;-) Am Kontrollpunkt gab es die warme Verpflegung – Vollkornnudeln mit Gemüse-Sauce süß / sauer und einen Kaffee. Von den Marathon-Fahrern war außer einem Pärchen (Vater und Tochter), die kurz vor mir aufbrachen niemand da. Die beiden konnte ich nach ein bis zwei Kilometern einholen und bin dann nach weitere fünf mit ihnen gefahren, ca. 25 bis 30 km/h auf der Uhr, wie schon auf der Single-Etappe bis zum Essen. Danach folgte etwas bergigeres Gelände, die beiden ließen nach und ich setzte mich ab. Wenig später machte sich der frische, stetig aus Nordost wehende Wind negativ bemerkbar und ohne Gruppe begann das Leiden. Zeitweise schleppte ich mich mit unter 20 km/h durch die Alleenstraßen, worin der Wind wie in einem Kanal blies. Bei Kilometer 135 hatte mich die Gruppe vom Anfang des Marathons wieder ein, sie fuhren immer noch das Tempo von über 30 und ich musste nach fünf Kilometern abreißen lassen, um nicht auszubrennen. Bei Kilometer 150 kam ich wieder an den Kontrollpunkt, wo es vorher die Nudeln gab, nahm etwas Nahrung auf und fuhr auf Sparflamme, ca. 25 km/h mit Wind von schräg hinten, weiter. Die Gruppe pausierte wieder länger. Nach zehn Kilometern und einer halben Tüte Squeezy-Gummi-Früchten fühlte ich mich wieder gut, erhöhte das Tempo aber nicht. Zwanzig Kilometer vor dem Ziel lag der letzte Kontrollpunkt, ich verlies ihn mit dem »Vater / Tochter Team« und einem Pärchen Triathleten aus Husum. Wir fuhren zu fünft mit einem 30er Schnitt bis ins Ziel, welches gegen 15:50 Uhr erreicht wurde. Zehn Minuten später trafen die große Gruppe ein.

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