Kategorie: Radmarathon

Organsierte Radtour, mind. 200 Km Länge.

HH→B zwanzig-zehn (in Worten)

Der Legende nach hatten Ende der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts eine Handvoll Randonneure aus der Hamburger Gegend die Idee, an einer der letzten RTFs der Saison im Norden in Berlin-Spandau teilzunehmen. Dazu traf man sich zum Frühstück bei einem alten Radsportfreund in Hamburg-Altengamme, der in einem beschaulichen Häuschen hinterm Elbdeich eine Gastwirtschaft betreibt zum Frühstück um anschließend nach Berlin zu fahren und nächsten Tag die RTF zu absolvieren. Weiterlesen

NordCup-Radmarathons: RG Hamburg Radmarathon (20.06.2010)

Mein Team-Kollege hatte keine Zeit für den fünften NordCup-RM, also fahre ich allein nach Hamburg.

Gestartet wird wegen der hohen Teilnehmerzahl und Zivilisationsdichte in Hamburg wieder in Blöcken. Ich kann gerade noch im ersten Block starten. Hier sortiere ich mich weiter vorne ein, um den Anschluß an die Spitze nicht zu verpassen. Tags davor und nachts hat es mehrere kräftige Schauer gegeben, die Straßen sind überall sehr naß, in den schnell gefahrenen Kurven ist aufzupassen, keinen Abflug zu riskieren.

Die Schleife für die Marathon-Fahrer ist von den Streckenplanern an den Anfang der Route gelegt, deswegen sind die ersten beiden Etappen ungewöhnlich lang. Nach 47 km erreiche ich mit der ersten Gruppe, ca. zwanzig Personen, Kontrollpunkt 1 in Kollow, Schnitt bis hier 35,8. Man hält sich nicht lange auf, Pause eine Minute und die meisten kommen mit der Gruppe mit.

Wenig später trifft es einen Fahrer von FC St. Pauli Radsport mit einem Plattfuß, seine Vereinskollegen warten und helfen. Diese Gruppe bestimmte vorher maßgeblich das Tempo, mit deren Aussteigen wird es 2 – 3 km / h ruhiger. Bis KP 2 bei KM 94 fahre ich in der dezimierten ersten Gruppe weiter.

Der Kontrollpunkt auf dem Hof eines ehemaligen Gasthauses in Lünen ist bei unserer Ankunft überfüllt mit RTF-Fahrern. Um keine Zeit zu verlieren greife ich nach dem Stempeln nur ein Stück Brot und rolle weiter, um am Ortsausgang eine P-Pause verrichten zu können. Zwei Leute aus der Gruppe fahren auch in diese Richtung. Leider hat der Veranstalter die Strecke geändert, sie führt nicht wie in den Vorjahren in die von mir eingeschlagene Richtung. Die Ansage dazu am Start war akustisch nicht zu hören und die Schilder am KP 2 sind verdeckt.

Der Ärger über die verpaßte erste Gruppe ist groß und mit einem der anderen Falschfahrer steige ich der Gruppe nach, obwohl sie längst außer Sichtweite ist. Nach gut 10 km überzeugt mich der Andere, langsamer zu fahren und auf eine Gruppe von hinten zu warten. Aus der Vergangenheit weiß ich, wenn man 100 km mit der ersten Gruppe gefahren ist holt einen die zweite Gruppe nicht gleich ein, weil sie um die 5 km / h langsamer ist und an den Kontrollen mehr Zeit läßt, als die erste Gruppe. Auf 100 km summiert sich da einiges auf. Ich fahre trotzdem langsamer und hoffe insgeheim auf die St. Pauli Leute mit der Panne. Bis KP 3 (Kühlsen 1 / 131 km) fahren wir zu dritt, ein RTF-Fahrer auf der 150er Runde schloß sich uns an. Der andere Marathon-Fahrer sieht gegen Ende der Etappe nicht mehr so frisch aus.

An KP 3 holen mich tatsächlich die St. Paulis ein und ich fahre mit den Piraten weiter. Wir sind acht, ohne den anderen Marathon-Fahrer. In Kühlsen will ich schnell einen Kaffee abstauben, lerne dabei aber, der Kaffee ist nur für Helfer (Zitat, freundlicher Helfer: „Ich fahre seit zwanzig Jahren RTF und habe noch nie Kaffee bekommen!“). Na ja, ich habe in vier Jahren Radmarathons schon bessere Erfahrungen mit Kaffeetrinken gemacht, als der nette Herr.

Die zweite Gruppe fühlt sich an wie die erste und die Schleife zurück nach Kühlsen vergeht schnell. Vor uns tauchen immer wieder mal Leute aus der ersten Gruppe auf, halten bei uns aber nicht bzw. nicht lange mit. Ich schätze, die erste Gruppe ist auf unter zehn Personen geschrumpft.

Am KP 4 (Kühlsen 2 / 169 km) kippe ich drei Becher Cola hinter und dazu noch ein Pb-Gel, denn die Verpflegung ist ziemlich abgegrast von den RTF-Fahrern. Normalerweise ist die Cola hier nur für die Teilnehmer, die die Warmverpflegung gebucht haben. Mich störte das wenig.

Die St. Paulis finden zum Glück längere Pausen gut und es bleibt ausreichend Zeit, die Trinkflaschen nachzufüllen. In der ersten Gruppe mit Pausenzeiten unter einer Minute ist das immer schwierig.

Mit der Abfahrt in Kühlsen ziehen finstere Wolken auf und es sieht nach Gewitter aus. 10 km später beehrt uns auch ein kräftiger Schauer. Für 15 km heißt es fahren im Wasser, die Beine fühlen sich dabei wegen des „Temperatursturzes“ nicht gut an. Kurzzeitig glaube ich, die Schaltung geht nicht, muß aber feststellen, schon im größten Gang zu fahren und deswegen nicht höher schalten zu können. Wir haben wohl Rückenwind und fahren mit 45 km / h dahin.

Als der Regen aufhört und die Straßen abtrocknen fühlen sich die Beine wieder gut an. Wenig später an KP 5 (Todendorf / 199 km) gibt es auf einmal Cola, wohl die Reste von der Warmverpflegung. Ab hier folgen 22 km, die sich gut anfühlen, ich kann mich sogar noch mehrmals an der Führungsarbeit beteiligen.

Im Ziel höre ich von den Leuten der ersten Gruppe, daß sie auch nicht viel eher reingekommen sind. Sie sitzen gerade bei einer Bratwurst und ERDINGER alkoholfrei. Ich tue dasselbe – Hunger ist wichtiger als Duschen.

221,51 | 6:25:53 | 34,44

RM-Cup D-Land: Radmarathon zur Augustusburg / Kurort Hartha (29.05.2010)

3.000 Hm …. mein erster Straßenradmarathon mit Höhenmeternund der 30. RM insgesamt seit 2007.

Der Start ist um 06:30 an einer Schule, vorher gibt es in einem Flur ein reichhaltiges Frühstück an einer langen Tafel. Wirklich wach bin ich auch nach mehreren Tassen Kaffee nicht, das bringt dann erst die frische Morgenluft. Für den Tag ist Trockenheit angesagt, in der Nacht hat es aber offenbar mehrere kräftige Schauer gegeben, denn alles ist naß.

Die ersten Kilometer werden hinter einem Pace Carhergefahren, nach dem es sich ausgeklinkt hat hält der Peloton bis ca. km 20. Ab da finden sich um mich herum immer wieder kleinere Pulks von zwei bis acht Mann zusammen, die sich an den Kontrollpunkten wieder verlieren.

Bemerkenswert ist ein Mountainbiker mit dem Finisher-Trikot der Fichkona – 601 km vom Fichtelberg zum Kap Arkona. Bergan ist er mit seinem Material auf jeden Fall besser bestellt und die Abfahrten sind kurz genug, so daß er nicht all zu weit abfällt.
Ein anderer hat den prägsamen Spruch Pain is temporary – glory is foreverauf dem Trikot – wie wahr!

An den Verpflegungspunkten verläuft alles reibungslos, die Auswahl an Nahrungsmitteln ist vielfälltig. Beim dritten Kontrollpunkt nach ca. 150 km gibt es eine warme Mahlzeit. Bei den Flachland-Marathons bin ich darauf nicht angewiesen, hier ist es ein Segen.

Kurz vor dem Ziel gibt es noch einen knackigen 16%-Anstieg und dann ist es geschafft – sehr schöne Tour, super organisiert!

210,10 | 07:28:44 | 28,15

http://www.radteam-tharandterwald.de

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