Die Entscheidung zur heurigen EBM-Teilnahme fiel spĂ€t und war vorrangig wetterabhĂ€ngig. Nochmal Schlamm-Schlacht bei schwĂŒlwarmen Wetter wollte ich vermeiden. Freitag stand die Vorhersage mit 100% trocken und 18 bis 25°C dafĂŒr in einem guten Stern.
Daher am Renntag 03:10 Uhr aufstehen, 04:10 losfahren, ungefĂ€hr 150 Kilometer und knapp zwei Stunden laut Navi. 06:54 Ankunft in Kurort Seiffen, erster bei der Nachmeldung, erster im FrĂŒhstĂŒckszelt, Brötchen, KĂ€ffchen, Bike fertig machen und noch zwei Stunden im Auto dösen.
08:57 Einordnung im Startblock, um der Hektik des Wettkampfgeschehens besonders auf der ersten Runde zu entkommen wollte ich lieber gemĂŒtlich hinterher fahren. AuĂerdem ist mir die Beschallung des Moderators um diese Zeit einfach zu hart, als daĂ ich es lĂ€nger als unbedingt nötig hören muĂ.
09:00 Uhr StartschuĂ, mehrere Minuten spĂ€ter geht es dann auch fĂŒr die hinteren RĂ€nge los. Ca. zwölf Kilometer EinfĂŒhrungsrunde zur Entzerrung des Feldes, anschlieĂend drei Rennrunden zu â dieses Jahr neu â 29,6 km LĂ€nge. Auch ein paar Höhenmeter sind dazugekommen. Grund ist ein neu gewĂ€hlter »Panorama-Abschnitt« im zweiten Teil der Rennrunde, der Zugunsten des Weglassens des in 2014 designten »technischen Abschnitts« eben knapp zwei Kilometer pro Runde bringt. Wie sich spĂ€ter herausstellt eine gelungene MaĂnahme. Anfang 2015 war sogar komplette Ănderung des Streckenverlaufs mit dem Resultat von nur zwei statt drei Runden Ă ca. 50 km fĂŒr die Langdistanz kommuniziert wurden, im FrĂŒhjahr wurde alles ohne Nennung von GrĂŒnden verworfen.
Auf der ersten Rennrunde ist es wie immer, eng und voll und man fĂ€hrt irgendwie mit, ohne seinen WohlfĂŒhl-Rhythmus. Bei KM 18 Reifenpanne am Hinterrad. WĂ€hrend des Wechseln des Schlauches fahren gefĂŒhlt 100 Leute vorbei und ich kann als letzter Mann im Feld die Fahrt fortsetzen. Knapp einen Kilometer nach der UnglĂŒcksstelle gibt es einen Streckenposten,, mittels Standluftpumpe wird der Luftdruck im neuen Schlauch nach oben korrigiert, auĂerdem kann ich den kaputten Schlauch loswerden.
Bis zum Verpflegungspunkt nach der HĂ€lfte der Rennrunde ist kaum jemand auf der Strecke, ich habe freie Fahrt und es fĂŒhlt sich an, wie auf der dritten Rennrunde. Danach trifft man immer mehr Kontrahenten, die sich offenbar kaputt gefahren haben, die meisten mit den Startnummern der Kurz- oder Mitteldistanz.
Auf der zweiten Rennrunde gilt es fĂŒr mich vor allem, das Zeitlimit am Ende jener nicht zu verpassen und ggf. auf der Mitteldistanz gewertet zu werden. Die dritte Runde wird um 14:30 gesperrt, ich schaffe es kurz vor 14:00. Wie viele Leute der Langdistanz nach mir fahren bzw. das Zeitlimit ausgangs der zweiten Runde schaffen ist nicht klar und lieĂe sich auch nur schwer anhand der Start bzw. Finisher-Liste recherchieren, da Nicht-Finisher hier generell nicht gelistet sind. Auf der dritten Runde kann ich sechs Leute ĂŒberholen, von hinten kommt niemand mehr ran, man fĂ€hrt sehr einsam durch den Wald.
Nach 07:15:58 Stunden ist der ruppige Ritt auf dem Erzgebirge geschafft, Finisher-Medaille, ĂŒberreicht bekommen, Bike aufrĂ€umen, Dusche, Massage, Weizen, Bratwurst. So langsam, nach drei erfolgreichen Teilnahmen, fange ich an, dieses Event zu lieben. Man muĂ halt wissen worauf man sich einlĂ€Ăt, z. B. daĂ es keine ruhigen Abschnitte gibt, fast nur holprige Wege. Lange, gleichmĂ€Ăige Anstiege und Abfahren, wie im Hochgebirge, gibtâs im Mittelgebirge nicht.
Offizielle Zahlen: 100 km | 2.600 Hm | 07:15:58 h | Platz (gesamt m/w) 182
Netto: 101,94 k | ???? Hm | 6:47:41 h | 15,00 Ă
Weblinks
EBM | Bericht BIKE Magazin | Bericht FREIE PRESSE (Chemnitz) | Fotos vom Event (Sportograf)
5. August 2015 um 22:19Â Uhr
by MH SPORTSFOTO