Zur silbernen Schneeglocke – An- und Abreise mit dem Rad
Auftakt-Event Schneeglöckchen(-Lauf-)Radeln in Ortrand, Brandenburg, passte mal wieder. Die Wettervorhersage prognostizierte weniger Kälte (frostfrei) aber auch weniger Sonnenschein, als bei den drei vergangenen Teilnahmen, meinerseits.
★★☆★
Zum ersten Mal dachte ich die Siebziger-Runde an. Mit eigener An- und Abreise zum/vom Event bedeutet das 65 + 70 + 65 = 200 Kilometer. Falls es gar nicht läuft oder der angesagte Ost-Wind zu hart wird bleibt immer noch die Option Rückreise mit der Bahn. Zur Vorbereitung gibt es nicht viel zu sagen, da nicht viel (1.015 km / 13.500 Hm) geschah, längste Tour des Jahres auch reichlich siebzig Kilometer. Dafür aber nicht krank gewesen.
Anreise
Los gehts zu Hause um sieben Uhr. Mit dem besagten Rückenwind über die S 100, durch die Altstadt-Gassen von Kamenz sowie die Gravel-Tangente der Kö-Brü-Heide. Pause brauch ich dieses Mal keine, es gibt ja am Veranstaltungsort ein zweites Frühstück, das aus einem Käse-Schinken-Crêpe, einem kleinen Kaffe und einem kleinen Saft besteht. Bis zum Start der RTF ist noch eine Dreiviertelstunde Zeit, derweil startet die 110-km-Runde.
70 Kilometer RTF

Sowas hab ich noch nie gemacht, bisher war die 110er Runde das kürzeste Event, ausgenommen der 70er Runde beim EBM. Es geht gemütlich los in einer riesengroßen Gruppe, bei der auch niemand nach vorne ausreißen will. Mit Rückenwind in diesem Peloton rollt man effizient mit, zwischenzeitlich lande ich auch mal vorne. Von vorne geht es auch in den einzigen Steigung der Runde, kurz vor der Hälfte der Strecke, wahrscheinlich der steilsten und längsten Paßstraße Brandenburgs – das Grödner Joch Brandenburgs – oder ganz profan der Nordrampe der Heidehöhe (201,4 m NHN) bei Gröden! Hier zerlegt sich die Gruppe. Weiter geht es mit einer »Alt-Herren-Truppe«, der Rest des Feldes ist hinten weg. Wenig später ist bei KM 35 in Strauch (zu Großenhain) der erste Verpflegungspunkt. Nach Bratwurst, Fettschnitte und einen alkoholfreifen Radler sowie Kaffee geht es weiter, ab jetzt – KM 99 meiner Gesamtaufzeichnung – gegen den Wind. Langsam findet sich wieder die Alt-Herren-Truppe und wir fahren mehr oder weniger zusammen bis zum zweiten VP 2 KM 65 in Naundorf (zu Thiendorf). Als Warmverpflegung gibt es Bohneneintopf, den ich mir aus Sicherheitsgründen nicht gönne. Ich verabschiede mich hier schon mal von der Alt-Herren-Truppe und lege die letzten sieben Kilometer allein zurück.

Rückreise
Direkt nach Empfang der silbernen Schneeglocke, einem alkoholfreien Radler und der Teilnahmeurkunde geht es auf den Rückweg. Ich wollte nicht erst ankommen, gemütlich werden und auskühlen.
Bis Schönbach (zu Kamenz) geht es auf der Hinroute, dann will ich die S 100 ab Kamenz vermeiden und biege ab und nördlich an der Stadt Kamenz vorbei Richtung »Via Regia«, der wohlbekannten Pendelstrecke zum Job. Den Wind merkt man, aber noch ist alles okay. In Crostwitz rolle ich auf einen lokalen Rennradfahrer auf, der hier eine Sonntagsrunde dreht. Man wechselt paar nette Worte ob der Teilnahme am Event (die Startnummer ist noch am Rücken…). Wirklich zäh wird es dann von Dreikretscham nach Salzenforst, fast 190 Kilometer sind gefahren. Ab Salzenforst ist man dann wenigstens aus dem Wind und hat nur noch reichlich zehn Kilometer!
Nach 202 km mit knapp 1.300 Hm ist das Ding geschafft … ✌️😇 Einen 200er so zeitig im Jahr gab es seit Ewigkeiten nicht mehr.
STRAVA-Aktivität

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