Verbalattacken im Straßenverkehr sind kein berichtswertes Thema mehr, denn es ist schon alles geschrieben wurden, wenn auch nicht von jedem. Pünktlich zur Beginn der Radfahrer-Saison im Frühling hat sich doch wieder ein Schreiberling gefunden und im ZEITmagazin über seine »Radikalisierung« (Zitat!) berichtet (N° 16, 14. April 2021, dem Artikel entspingt o. g. Beitragsbild). Keine Woche später ereilt mich auch wieder ein Vorfall, ganz klar unter Vorsatz, die dutzenden passiver Blödheit ursächlichen Gefahrensituationen zählt man ja schon nicht mehr.

Es handelt sich um den klassischen »Dauerhupen, dicht überholen, knapp einscheren«-Angriff, dieses Mal innerorts kurz vor einer Verkehrsinsel, meine Geschwindigkeit knapp 40 km/h, da leichtes Gefälle. Hierbei fragte ich mich schon beim ansetzenden Überholvorgang, wie er den vor der Verkehrsinsel erfolgreich beenden will. Klassisch enden solche Aktionen mit »two-words-one-finger«-Artikulation und man sieht sich nie wieder. Dieses mal hatte der initiale Aggressor allerdings das Problem, keine hundert Meter weiter an einer roten Baustellenampel halten zu müssen.

Zwei Stunden bergiges Radfahren inklusive frischer Aprilschauerdusche, Adrinalin bis unter die Decke… sofort schießt der Gedanke in den Kopf, wie es wäre, dem jetzt einfach eine auf’s Maul zu kloppen? Folgefrage: Was hat man Festes dabei? (Antwort 2: SPECIALIZED Air Tool Flex – als Luftpumpe bisher nur von mittelmäßigem Gebrauchswert, aber vielleicht hat der recht massive Metall-Korpus seine Stärke im Nahkampf?!). Bevor es zur Eskalation kommt – zu CVD19-Zeiten sitzt der Colt etwas lockerer – ist die Vernunft zurück, es rennen draußen schon genug verstörte Spinner rum und man fährt ruhig seine Runde zu Ende.

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