Acht Tage, fünfhundert Kilometer war das Ziel – herausgekommen sind um die vierhundert – an sechs Tagen. Ein Tag ist von vornherein verplant (traditioneller Familienwandertag zum Jahreswechsel, seit über zwanzig Jahren fester Termin) und ein Tag ist in meiner Leistungsklasse unfahrbar (Schneeregen bei 2°C). Angespannt wird die Woche davor jeden Tag die Wettervorhersage verfolgt und es zeichnen sich zwei Wetterphänomene heraus: anfangs kühl, trocken und Wind, in der zweiten Hälfte des Aktionszeitraumes kühl, niederschlagsreich und Wind.

Erst mal schauen, wie's Wetter wird.

Erst mal schauen, wie’s Wetter wird.

Prolog

Bei Wilthen.

Bei Wilthen.

Da die ersten drei Dezemberwochen komplett sportfrei waren gibt es am Tag vor der offiziellen Wertung einen Eingewöhnungsausflug von 42 Kilometer Länge und 400 Höhenmeter im Anstieg. Temperatur um die 6°C, dazu lebhafter Wind (5 in Böen 7 Bft.). Die Straßen sind naß und die Materialwahl fällt auf das Winterrad: 28″ Schwalbe Land Cruiser, Sieben-Gang-Nabenschaltung, Rollenbremsen. Am Berg ein Eisenschwein aber sonst grundsolide und auch im leichten Gelände einsatzfreudig.

Tag 1

Bärwalder See, Nordufer.

Bärwalder See, Nordufer.

Die Straßen sind trocken, kein Regen seit mehr als 24 Stunden. Daher auf den Renner und möglichst mehr als das Tagesminimum von 62,5 km abschruppen. Die Temperatur ist wie tags davor, der Wind hat noch zwei Schippen nachgelegt: 7 in Böen 11. Es geht bis an den Bärwalder See, ’ne Runde rum und wieder zurück, der Wind von vorn rechts. 80 km und 560 Hm kommen zusammen, 16% der 500 sind geschafft.

Tag 2 (1. Weihnachtstag)

Bei Großpostwitz.

Bei Großpostwitz.

Der Tagesplan sieht ein Mittagessen in Familie vor, es bleiben nur wenige Stunden am Vormittag für das Radeln. Temperatur unverändert, Wind wieder etwas milder (4 in Böen 6) gehts mit dem Renner Richtung Westen los, ähnliche Runde wie beim Prolog nur etwas weiter, weil das Vorankommen schneller geht. 51 km / 628 Hm / 26%

Tag 3 (2. Weihnachtstag)

Bei Gaußig.

Bei Gaußig.

Wieder Mittagessen mit der Familie, also Vormittag was schnelles Radeln. Richtung Westen und weniger Höhenmeter. Schneller wird es aber nicht, Temperatur nur noch 2°C und wieder heftigerer Wind (6 in Böen 9). Körperlich ist alles okay, keine Erkältung eingefangen bis jetzt. 50 km / 551 Hm / 36 %

Tag 4

Am Wohlaer Berg.

Am Wohlaer Berg.

Nachts gab es etwas Niederschlag und es muß wieder der Winterbock zum Einsatz kommen. Heute auf dem Bähnle-Radweg durchs Cunewalder Tal bis Löbau und zurück paar Feldwege, die ich schon immer mal ausprobieren wollte. 3°C und Wind 5 in Böen 7. 62 km / 800 Hm / 49%.

Tag 5

Steinkreuzbrücke über das Kotitzer Wasser.

Steinkreuzbrücke über das Kotitzer Wasser.

Einen Tag ausgesetzt, wie einführend erwähnt zu krasses Wetter! Dafür ist es heute trocken und mit dem Renner geht es wieder in westliche Richtung und weil es so gut rollt im Uhrzeigersinn im großen Bogen um die Kreisstadt herum. Eigentlich ist alles gut, leider spinnt die STRAVA-App und verliert 22 km. Statt knapp 101 stehen nur 79 in der Wertung. Echt ärgerlich in der Situation und so auch noch nicht dagewesen. Trotzdem sehr schöne Runde, es kommt das von einigen beschriebene Festive-500-Chillig-Feeling auf. Jeden Tag an der frischen Luft bewegen und danach bestes Essen ist einfach geil! 3°C / Wind 4 in Böen 6. 79 km / 623 Hm / 65%

Rekonstruierte Route

Tag 6 (letzter Wertungstag)

Bei Breitendorf.

Bei Breitendorf.

Nach dem zweiten Ruhetag gehts nochmal raus, das 500er Ziel ist nicht mehr zu erreichen aber mal sehen, was noch geht. Bis Mittag regnet es, nachmittags soll es schön werden, also noch eine Runde mit dem Winterbock bis Einbruch der Dunkelheit. Wieder nach Osten auf dem Bähnle-Radweg und anschließend in etwas größerem nördlichen Bogen zurück, inklusive Jägerhaus-Paß, welcher mit dem Eisenschwein ein echtes Vergnügen ist. Aber man kommt hoch. 8°C / Wind 5 in Böen 8. 65 km / 648 Hm / 78%

Fazit

Ziel nicht erreicht. Offizielle 391 von 500 km, entspricht 78%; tatsächlich gefahren bin ich 413 km (mit 4.164 Hm), also 82%, immerhin mehr als vier Fünftel. Vom Feeling her dürfte es nichts ausmachen.

Heatmap aller Rides 2017 in der Oberlausitz und Umgebung.