STRAVA bietet für seine Mitglieder Herausforderungen an, deren Einlösung mit einem digitalen Finisher-Abzeichen prämiert wird. Dies provoziert uralte Jäger-und-Sammler-Verhaltensweisen. So konnte ich dem auch nicht nachgeben, ein dreifarbiges 200-Pixel-Quadrat für eine mindestens einhundert Kilometer lange Radtour im aktuellen Monat zu verdienen. Das Patch ist virtuell, die Challenge aber sehr real, denn der Schmelzmond wollte seinem Namen keine Ehre erweisen und hat im Rücken von Sturmtief »Thomas« Schnee mitgebracht. Da der Monat nicht mehr viele Tage hat hies es heute raus auf die Piste.

Statt bequem mit dem Rennrad die erste längere Tour wegen Schnee, Eis, Splitt und Dreck wieder das Offroad-Gerät. Los gehts Richtung des beliebten Bähnle-Radweg durch das Cunewalder Tal. Am Halbauer Paß, dem höchsten Punkt der ehemaligen Bahntrasse, ist der Weg noch verschneit, spätestens hier wäre das Roadie die falsche Fahrzeugauswahl gewesen.

Löbau: Industriedenkmal am Ende der Cunewalder Bahn.

Löbau: Industriedenkmal am Ende der Cunewalder Bahn.

Am Ende des Radweges ist ein kurzer Abschnitt Naturweg Richtung Stadt Löbau zu nehmen, in der Mitte auf der Graskante ist es nicht ganz so schlammig, wie in der Fahrspur.

BÜ der Cunewalder Bahn.

BÜ der Cunewalder Bahn.

In Löbau ist zunächst die Steigung aus dem Tal des Löbauer Wassers zum Südausläufer des Löbauer Berges zu nehmen. Hier lehnt sich die Sonne an den Rand des Bergwaldes und es ist recht nett. Von hier geht es weiter Richtung Südwesten, über die Höhen weht der Wind aus ebendieser Richtung. Nächstes Steigungsschmankerl ist der Anstieg aus dem Höllengrund bei Großschweidnitz mit durchschnittlich elf Prozent Steigung. Überspannt wird das Tal von einem siebenbögigen Viadukt.

Höllengrund-Viadukt von 1847.

Höllengrund-Viadukt von 1847.

Oben angekommen soll der Kurs Richtung Norden drehen und über einige Bergketten in flachere Gefilde führen, bis zum Höhenzug der Hohen Dubrau im ehemals preußischen Nordosten des Freistaates Sachsen. In schattigen Lagen hat sich auch hier der Schnee des vergangenen Tages gehalten.

Landschaft im Gebiet Hohe Dubrau.

Landschaft im Gebiet Hohe Dubrau.

Bei Verlassen der von Kiefernwäldern geprägten Region in offenes Gelände macht sich der von vorne wehende Wind wieder bemerkbar, das soll auch bis zum Ziel so bleiben. Im großen Bogen geht es über Malschwitzer und Großdubrauer Flur westlich an der Talsperre Bautzen vorbei in die Spreestadt und durchs Spreetal nach Hause. Die Erfüllung der »Gran-Fondo«-Plakette sollte so klappen und klappt knapp: 101 KM (Sprungverhalten eines klugen Pferdes…).

STRAVA-Aktivität