Sonntagstour Richtung Elbe, doch erstmal das Spreetal hinauf und über die Grenze ins Böhmische. Gleich zu Beginn fällt auf, daß die Fußgänger- / Radfahrerbrücke über die Spree in Hainitz nach monatelanger Bauarbeit und vorausgegangener jahrzehntelanger Baufälligkeit gestern eröffnet wurde: ganz frisch ist noch das Grünzeug mit Schleifchen – blau-gelb für die Oberlausitz und weiß-grün für das Land der Wettiner.

Paßübergang ins Böhmische ist der touristische Übergang Hainspacher Straße in Sohland an der Spree, nach ca. fünf Kilometer des Anstieges rollt es auf der anderen Seite umso besser und bis auf einen kleinen Zwischenberg bis Dolní Poustevna (deutsch: Niedereinsiedel). Hier ist dann auch der Grenzübergang nach Sebnitz. Hier kurze Runde über den Markplatz und über Hertigswalde und Saupsdorf nach Hinterhermsdorf und gleich weiter hinab ins Kirnitzschtal. Gut essen kann man in der Neumannmühle. Nach der Einkehr geht’s weiter hinab bis Bad Schandau und Anschluß an den Elberadweg Richtung Pirna auf östlicher Seite. Theoretisch wechselt man in Königstein mit der Fähre das Ufer und fährt bis Pirna westlich des Flusses. Der asphaltierte Weg geht aber auch östlich weiter und ich probiere ihn aus. Irgendwann beginnt Wald und ein grüner Wegweiser für Wanderer zeigt an Rathen 3 km. Der Asphalt endet und es wird sofort sehr offroadig: typischer Weg im Elbsandsteingebirge mit glatten Steinen aus eben diesem Material, Wurzeln, steil bergan. Andere Radfahrer mit Tourenrädern kommen entgegen. Auf die Frage hin, ob es sich in dieser Qualität des Weges bis Rathen hinzieht kommt die Antwort, es werde schlimmer, schlammig. Okay, egal weiter schieben, tragen und kurze Stücken fahren. Wer hier so alles entgegenkommt hat sicher auch anderes erwartet.

Irgendwann bin ich in Rathen, fester Weg, die örtliche Fähre muß nicht benutzt werden, es gibt einen Rollstuhlfahrerweg weiter nach Norden, laut Information einer hier angebrachten Wanderkarte mit Tourenvorschlägen rund um den Ort. Dieser Weg wird nicht so krass sein und ich fahre weiter. Gleichzeitig bricht von Westen über den Fluß kommend ein mittelschwerer Schauer mit zuvor auffrischendem Wind los und unter Sonntagsausflüglern und dem Personal der Cafés die Panik aus. Rette sich wer kann und rettet die Sonnenschirme! Da ich keine Regenjacke mithabe und der Schauer nur lokal begrenzt ist erübrigt sich die Überlegung, eine anzuziehen. Ich fahre einfach weiter, der Weg ist frei, weil alle anderen Unterschlupf suchen. Nächster Ort ist Stadt Wehlen. Gleiche Situation wie in Rathen. Weiter nach Norden auf Pirna zu wird es am Himmel heller und, Ei der Daus!, es hört auch bald auf mit dem Regen. Ich biege vom Elberadweg bzw. dem die Elbe begleitenden Weg (der offizielle Elberadweg ist auf der anderen Seite, immer noch), nach Osten ab Richtung Lohmen und Stolpen, die Sonne kommt raus und es wird dunstig schwül. Ab Stolpen ist alles trocken und auch keine Schwüle mehr. Der Rest des Weges bis nach Hause verläuft unspektakulär.

So gesehen

Route

track-20160703

138,68 k | 2.200 Hm | 5:33:18 h | 26,47 Ø