Sommerlicher, flacher Radmarathon im Lausitzer Seenland (ϑmax=31°C, Wind 3 Bft. aus SW) mit Startort Großräschen am Großräschener See.

Landmarke / Aussichtsturm »Rostiger Nagel« am Sornoer Kanal.

Landmarke / Aussichtsturm »Rostiger Nagel« am Sornoer Kanal.

In diesem Jahr sind alle Veranstaltungen des Events »Lausitzer Seenland 100« an den Hafen von Großräschen gelegt worden, in 2015 starteten die Radfahrer noch in Senftenberg. Durch diese Änderung weicht die Streckenlegung am Anfang und am Ende vom Vorjahr ab und ist ein paar Kilometer kürzer: echte 201 km statt 207 in 2015.

Wegen einem Navigationsfehler bei der Anreise verspätet sich mein Start um 20 Minuten. Da es aber eh keine Zeitnahme gibt ist das egal. Man fährt halt nur alleine, was bei einer flachen Strecke an einem windigen Tag nicht ohne Konsequenzen bleibt. Die ersten Fahrer des Hauptfeldes kann ich am Verpflegungspunkt 1 / KM 35 in Lieske (NL) erwischen. Hier findet gerade eine wortgewaltige Diskussion bezüglich der Streckenausschilderung statt. GPS-Track und Realität weichen voneinander ab, einige Pfeile fehlen an entscheidenden Stellen.

Während die Gruppe noch keine Entscheidung bezüglich Weiterfahrt treffen konnte fahre ich schon mal an Hand der Papierkarte aus den Startunterlagen weiter und treffe wenig später auf erst zwei und dann noch zwei Fahrer. Gemeinsam geht es bis zum Verpflegungspunkt 2 / KM 75 bei Riegel am Scheibe See. Das Angebot am Büfett ist ausgewogen, von herzhaft bis süß sowie Iso-Getränke und Cola.

Ohne weitere Orientierungsprobleme – dank auch der aufgesprühten Markierungen auf den Boden geht es ziemlich unkompliziert bis zum dritten Verpflegungspunkt im Schloß Hohenbocka (KM 110). Einzig der Wind weht in diesem Abschnitt unvorteilhaft. Die langen Schneisen durch endlosen Kiefernwald tun ihr übriges.

Ein tragischer Zwischenfall mit involviertem Rennradfahrer ereignet sich am Koschenberg bei Großkoschen. Wegen des Unfalls am Abzweig Bergstraße → Sandschacht ist die Bergstraße an der BASALT AG (Steinbruch, Grauwacke) voll gesperrt, ein Rettungshubschrauber nutzt die Fahrbahn als Landeplatz. Was genau passiert ist läßt sich nur vermuten.

In Hohenbocka gibt es eine Warmverpflegung in Form von Spaghetti mit selbst zu wählenden Beilagen. Der hiesige Schloßpark ist ein gemütliches Plätzchen und man könnte länger verweilen.

Weiter geht es immer noch gegen den Wind. Erst ab KM 125 dreht der Kurs der Strecke aus der Hauptwindrichtung raus. Vierter Verpflegungspunkt ist in Schipkau / KM 145. Es gibt wenig Schatten und noch einiger Flaschen alkoholfreies Weizenbier, was den Standort aufwertet. Kaffee gibt es auch und (Berliner) Pfannkuchen. Nach lange aufhalten in der Vollsonne ist mir gerade nicht – gefühlt ist die Temperatur über die 30°C-Marke gestiegen. Also schnell weiter. Da es gerade läuft wird der fünfte Verpflegungspunkt in Lichterfeld (KM 160) ausgelassen, die Trinkflaschen sind noch voll von Schipkau und Appetit liegt keiner vor. Daher weiter Strecke machen und das Ding nach Hause fahren.

Ganz von alleine wird es aber nicht werden, mit Erinnerung an die Topografie wird sich der Kurs in Altdöbern (KM 185) noch einmal voll in den Wind drehen und das bis zum Ziel so bleiben.

Im Ziel direkt am Großräschener See heißt es Schatten suchen und ankommen, die Tour war doch heftiger, als erwartet. Die Wärme war weniger das Thema, als der böige Wind in Kombination mit nicht wenigen Abschnitten sehr rauen Asphalts, d. h. immer drücken.

201,32 k | 900 Hm | 6:26:42 h | 31,23 Ø

16-02-56

http://www.seenland100.de