Yearrr, es ist wieder soweit, erstes Event der Saison – der SpreewaldGURKENradmarathon in Lübben – schönes Ding im letzten Jahr. Vorbereitung wie immer minimal. Die Anmeldung allerdings etwas langfristiger, da auch dieses Event immer begehrter wird und bei 4.000 Startern Schluß ist.

Veranstaltungen bis 300 Kilometer entfernt werden direkt von zu Hause aus besucht, weil Anmeldung ab 06:30 Uhr und Start 07:30 brutales Weckerklingeln 03:13 / Bettkannte 03:36. Aufbruch nach dem ersten Frühstück um 04:55. Außentemperatur: 6°C, folglich noch mal hoch und Wintertrikot holen. Nördlich Bautzens ein paar heftige Regenschauer aber ab Hoyerswerda trockene Straße, klarer Himmel, aufgehende Sonne, Temperatur 1°C. In den Niederungen vor Lübben -1°C, Felder und Wiesen reifig überfroren. Ankunft wie geplant 06:30, Parkplatz ist fast leer, Startnummernausgabe auch, nach der Anmeldung zweites Frühstück mit frischem Kaffee vom Bäcker um die Ecke.

07:30 Start, gemütliches Einrollen, leichter Wind von vorne (Nordost, polare Kälte), erste Verpflegung in den 40er Kilometern wird ausgelassen, da noch satt vom Frühstück. Nach 60 Kilometern kommt endlich der langersehnte »Hallo-Tag!«-Effekt. Bis dahin zog die Landschaft nur so im Halbschlaf vorbei (03:13!!!).

Erster Stopp an Verpflegungspunkt 2 Groß Leuten in den 70er Kilometern, bisschen was naschen und weiter. An Verpflegungspunkt 3 Straupitz kurz nach KM 100 gibt es Plinse (über die Region hinaus auch als Eierkuchen bekannt) und Kaffee. Während des Schmaus fällt nicht auf, daß sich der Himmel unheimlich eingetrübt hat. Daraus ergießen sich um KM 120 gar nicht so »Ohnmächtige Schauer körnigen Eises In Streifen über die grünende Flur.« Radmarathon mit eisigen Graupelschauern hatte ich auch noch nicht, gibt halt immer was Neues. Wie taktisch, das »Frühlingstrainingslager« bei ähnlichen Bedingungen in der Oberlausitz und nicht auf warmen Inseln im Süden absolviert zu haben…

Bei KM 130 am nächsten Verpflegungspunkt in Lieberose ist das Wetter wieder schön, zum Ergänzen von der Kälte gezogener Energie werden deftige Wiener, Böckwürste etc. gereicht. Die harschen Bedingungen der letzten Stunde haben zudem zusammengeschmiedet – gemeinsam geht es auch weiter, ab KM 140 mehr als wenig gegen den aufgefrischten Wind.

Am Verpflegungspunkt in Burg / Spreewald (KM 160) gibt es Nudelsuppe, ich bin noch gesättigt von der Wurst, fülle nur Getränke auf und breche auf zu den letzten reichlich vierzig Kilometern. Zwölf KM vor dem Ziel dreht die Route komplett in den Wind von vorne. Die Gruppe der letzten fünfzig Kilometer ist leider größtenteils aufgelöst, nur ein Erzgebirgler und ein deutschsprachiger Norditaliener sind noch bei mir. Beide sind bisher ganz gut gefahren, leiden aber jetzt sichtlich am Wind, der Erzgebirgler ist zuerst weg, der Südtiroler wenig später. Mit den jahrelangen Erfahrungen in Nordfriesland fühl ich mich am Wind wie zu Hause, zwei Kilometer vor dem Ziel stoß ich noch auf einen Typ krasser Alt-Rocker auf dem Bike, knappe Worte werden gewechselt:

Gleich haben wir es geschafft.
Jo, aba Wind wie an de Küste!
JAAAH! Der Wind…, DAS sind unsere Berge…, UNSERE BERGE SIND DAS!!!

Im Anschluß gibts im Zielbereich wie schon im Vorjahr Freibier von Fa. Chrombach und Fischbrötchen nach Art Herrn Bismarcks. Und ja, schöne Veranstaltung, tolle Streckenführung und perfektes Verpflegungsangebot.

204,21 k | 6:22:50 h | 32,00 Ø

Wetterinfo: -1 / 9°C | Wind NNW | Sonne, Regenschauer, Graupelschauer.

15-01-51