Biketeam-Event und Tour in den Herbst, die 32. Heidenauer Radtourenfahrt. Fast wäre der Ausflug ins Wasser gefallen, auf dem Weg zum Start nehmen die Regenschauer an Ergiebigkeit zu. Ich bin etwa eher in Heidenau, der Schulhof des Pestalozzi-Gymnasiums noch fast leer. Die Parkplatzeinweiser schieben ihren Dienst im Friesennerz und jemand vom Organisations-Team checkt den Sound der Anlage. Langsam füllt sich der Parkplatz, doch ans Fahrradaufbauen und Fertigmachen denkt noch niemand. Freiweg nach der Stein-Strategie sitzt man den Regen im Auto oder am Frühstücks-Buffet aus. Ich trink erst mal eine Kola. Der Regen läßt nach, ich sichte meine Team-Kollegen, die zur 120er Runde »mit der Option zum Abkürzen angemeldet« sind. Es soll ja ab Mittag nicht mehr regnen, aber ob es wirklich so wird und ob drei Stunden im Regen im Gebirge besser sind als sechs belässt mich skeptisch. Trotzdem, Anmeldung zur 120er wie die Kollegen, was soll die Weicheierei …

Wegen einer Baustelle und umgeleiteter Verkehrsführung gibt es dieses Jahr keinen Startblock, jeder fährt nach Belieben los. Der Regen hat aufgehört, wir starten gemeinsam und erwischen an der ersten Ampelkreuzung eine Gruppe. Leider zerlegt sie sich an der ersten Steigung von Pirna den Elbhang hinauf Richtung Nordosten. Beim ersten Kontrollpunkt in Stolpen, KM 30, finden wir uns aber wieder. Im hügeligen Gelände danach verlieren wir uns aber wieder. Schon nach fünfzehn Kilometern gibt es den KP 2 in Ulbersdorf – die Schnittchen und der Kuchen vom KP 1 sind noch gar nicht umgesetzt und schon wieder den Ranzen vollhauen.

Richtung Bad Schandau, dem tiefsten Punkt der Strecke, wird das Wetter besser, es scheint erst einmal keinen Regen mehr zu geben. Trotzdem sind die Straßen naß und schmierig. In Bad Schaundau geht’s wie immer über die Elbe und anschießend in Krippen das enge Tal des Krippenbachs bergan. Die jahrelange Straßenbaustelle hier ist verschunden und es fährt sich gut.

Der dritte Kontrollpunkt befindet sich bei KM 75 am Waldbad Cunnersdorf (Glashütte). Die Team-Kollegen erscheinen nach kürzerer Wartezeit nicht und vor dem Auskühlen fahre ich weiter. Es geht seicht bergan durch dichten Wald mit einem Bach zur Seite. Als es steiler wird machen sich Probleme bei der Schaltung bemerkbar … eigentlich funktionierte es von Anbeginn der Tour nicht, wie ich es gewohnt bin. Die kleinen Gänge gehen plötzlich gar nicht mehr – im Gebirge ein fataler Zustand. Äußerlich sieht alles gut aus, also weiter und am nächsten Kontrollpunkt einen Techniker befragen. KP 4 ist bei KM 87 in Bahra, Ursache des Schaltungsproblems ist ein fast abgerissener Bowdenzug der hier ganz abreißt. Zum Glück gibt es einen Materialwagen und das Teil wird ersetzt.

Mit instandgesetztem Material geht es auf trockenen Straßen und tendenziell bergab zum Ziel. Hier gibt es vor der Heimreise noch eine Bratwurst vom Grill und eine Flasche a-freies Weizen, möglicherweise das letzte Grillen der Saison unter passablen Bedingungen: Sonnenschein und Temperatur zweistellig (positiv).

116,78 km | 4:20:26 h | 26,90 Ø | 1.900 Hm