»Fisherman’s Friend StrongmanRun – der stärkste Lauf aller Zeiten«. So die in Pose gesetzte Bezeichnung des teilnehmer-stärksten Hindernislaufes der Welt. Die nüchternen Fakten für das Event am Nürburgring in der Eifel sind zwei Runden á 11,9 km, 650 Hm pro Runde und 15 Hindernissen pro Runde. Für den ambitionierten Hobbysportler mit etwas Vorbereitung durchaus machbar. Zwölftausend Startplätze gibt es, die binnen weniger Tage verkauft sind. Das Biketeam Oberlausitz stellt sich der Herausforderung StrongmanRun mit drei Männern, alles gestandene Ausdauersportler mit mehr als zehnjähriger Erfahrung in verschiedenen Disziplinen aber keiner Ahnung, was einen hier praktisch erwartet. Die Distanz, die Höhenmeter, die ständigen Rhythmuswechsel und nicht zuletzt die Wasserhindernisse? Ich habe vor dem großen Planschbecken, laut Veranstalter vierzig Meter lang, richtig schiss!

SIND SIE ZU STARK, BIST DU ZU SCHWACH.

SIND SIE ZU STARK, BIST DU ZU SCHWACH.

Nach einpeitschendem Rahmenprogramm in Form von lauter Rock-Mucke und einem starken Moderator starten die Zwölftausend in einem Block. Anfangs ist das Gedränge auf der Strecke dicht, es gelingt mir aber, dem Mob nach vorne davon zulaufen. Einen eigenen Rhythmus finden ist bei dem ganzen auf und ab und den vielen Hindernissen schwierig. Jedes Hindernis für sich ist nicht zu brutal, aber die Summe macht es aus. Nach dreiviertel der ersten Runde tut sich dann das gefürchtete Wasserbecken auf. Ich geh den Feind »kalte Schlammbrühe« langsam an und versuche mich am Rand durch das Becken zu bewegen. Das scheitert, da an beiden Seiten für eine Gegenströmung gesorgt wurde, gegen die man nicht anlaufen und erst recht nicht anschwimmen kann. Die größte positive Überraschung ist, daß man fast überall gehen kann, erst gegen Ende erreiche ich tiefes Wasser und mit wenigen Schwimmzügen das rettende Ufer. War ja gar nicht so schlimm, nicht ertrunken und kein Herzstillstand! Der Rest der Runde ist etwas Klettern über Netze, Reifen, Strohballen und Container.

Mit 01:27 h brutto geht es auf die zweite und letzte Runde. Es läuft jetzt besser, gibt keinen Stau mehr und irgendwie »Rhythmus«. Die angepeilte Zielzeit unter drei Stunden scheint in realer Nähe, doch dann an den letzten beiden Hindernissen auflaufen auf die Nachhut der ersten Runde, Vollstau und dadurch ca. eine Viertelstunde eingebüßt. Schließlich laufe ich mit 03:01:18 h netto ein. Etwas ärgerlich für die persönliche Befindlichkeit. Im Zielbereich gibt es Bier und Kuchen, das ist jedoch erstmal wesentlicher. Dann warten aufs Team und sehr lange anstehen an den Duschen, aber jetzt muß der Eifler Lehm runter, ich mag es nicht mehr haben.

Fazit: sehr cooles Event! Sauber organisiert, super Stimmung. Kann man auf jeden Fall wieder einmal machen. Zur Vorbereitung reicht eine solide Grundlagenausdauer, um drei Stunden am Stück Sport zu machen und etwas spezielles Crosslauf-Training.

We did it.

We did it.

Ergebnis

Endzeit: 03:01:18 h
919. Platz der Gesamtwertung der Männer

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