Die erste RTF in diesem Jahr führte nach Bad Schwartau – bekannt durch die extra Marmelade – im hügeligen Ostholstein. Das »Radsport Team Lübeck« hatte eingeladen und viele sind dem Aufruf gefolgt. So viele, daß um neun Uhr in mehreren Blöcken gestartet wurde. Zwei Reihen vor mir wurde das Band gezogen und ich war in Block 2. Ich wollte natürlich in Block 1 und bin über den Fußweg vorgegangen, ist zwar nicht nett aber zweckmäßig. Je weiter vorne desto geringer das Risiko an der ersten Steigung im Verkehr stecken zu bleiben.

Nach einem schüchternen »Die erste Gruppe kann jetzt los – gute Fahrt!« eines Streckenpostens ging es los, wie erwartet wild und unter Benutzung der gesamten Straßenbreite. Zum Glück hatte die Polizei ein paar Kreuzungen gesichert. Aus Schwartau raus setzte sich die erste Gruppe schnell ab, ich wollte aber nichts überstürzen und hielt mich da raus. Bis zur ersten Kontrolle bei KM 29 probierte ich mehrere Kleinst-Gruppen aus, die meisten waren bergab schnell und verreckten an den Steigungen oder beteiligten sich nicht an der Führungsarbeit.

An der K1 fuhr ich dann allein weiter, weil mir das Pausieren der ca. 15 Leute, mit denen ich ankam zu lange dauerte. Kurz vor dem Streckenteiler an KM 43 (links: 155 km / rechts: 120 km) hatten sie mich wieder ein und wir fuhren mehr oder weniger miteinander bis zum Schluß durch. Hinten bröselte immer mal jemand ab und vorne wurden Leute eingefangen, die aus der ersten Gruppe herausgefallen waren oder gegen Ende von kürzeren Touren eingeholt wurden. An den späteren Kontrollpunkten wartete man sogar aufeinander. So was kenne ich sonst nur von Marathons.

Der Kurs war recht anspruchsvoll, für Norddeutschland viele Höhenmeter (die Angaben verschiedener Leute schwankten zwischen 800 und 1.200 Hm) und Wind wie in Husum. Es wurden von den Streckenplanern viele verkehrsarme Nebenstraßen ausgewählt. Aufgrund der Enge und dem hohen Tempo mußte man sich sehr konzentrieren. In Nordfriesland sah man ja schon eine Stunde im Voraus, was passieren wird.

Gegen Ende zog der Himmel immer mehr zu und Ziel wurde es, trocken anzukommen. Das klappte auch, denn der für das gesamte Wochenende angesagte Regen kam erst nach der Zielankunft.

156,20 km | 4:46:26 | AVG 32,72 | MAX 54,84