Knuts 200er Brevet ist zum zweiten Mal die erste lange Tour nach der dunklen Jahreszeit. Bei drei Grad Celsius und sich auflösendem Morgennebel setzte sich die Gruppe von knapp dreißig Leuten pünktlich acht Uhr am Tungendorfer Sportlerheim in Neumünster in Bewegung.

Die Strecke bildete dieses Jahr ein Quadrat von fünfzig Kilometer Seitenlänge, dessen Kanten im entgegengesetzten Uhrzeigersinn abgefahren wurden. Neumünster lag an diesem gedachten Quadrat rechts oben. Von Neumünster ging es in einer Gruppe von knapp zwanzig Radlern und Radlerinnen dreiundfünfzig Kilometer nach Westen nach Hanerau-Hademarschen.

Unterwegs gab es in Nindorf ein kleines Mißverständnis, ob die Strecke geradeaus oder nach rechts führt – geradeaus war richtig und einige vielen hinten raus. In Hademarschen an der Star-Tankstelle gab es den ersten Kontrollstempel, auf der anschließenden fünfundfünfzig Kilometer langen zweiten Etappe zerlegte sich die Gruppe anfangs, weil es Uneinigkeit beim Verrichten der Pinkelpause gab. Irgendwie schloß sich die Gruppe aber wieder zusammen und erreichte mit sechzehn Personen ohne besondere Zwischenfälle Glückstadt zum zweiten Stempeln an einer Aral-Tanke.

Hier dauerte die Pause etwas länger, konnten die üblichen Proviantsachen gekauft werden (Cola & Süßigkeiten). Zwei Fahrer setzten sich ab, die Pause dauerte wohl zu lange, wurden aber etwas später wieder eingeholt. Kontrollpunkt drei wurde eine Jet-Tankstelle in Henstedt-Ulzburg nach einhundertsechsundfünfzig Kilometern. Hier brauchte ich wieder Cola, es gab sogar die bessere Fritz-Kola, leider in Glasflaschen, was ein zeitaufwändiges Umfüllen und Zurückbringen (nochmals Entschuldigung an den Herrn, dem ich mich an der Kasse vorgedrängelt habe, aber dranbleiben ist alles…) bedeutete. Zum Glück steckte die Gruppe an einer roten Ampel im Stadtverkehr fest und ich fand wieder Anschluß. Nach der Stadt sollte noch eine gemeinschaftliche Pinkelpause stattfinden, die die Gruppe abermals zerlegte. Mit fünf bis sieben Leuten ging es von da an auf die letzte Etappe mit Rückenwind durch den waldreichen und landschaftlich schönsten Teil der Strecke. Es schien sogar die Sonne und die Temperatur war bei neun Grad Celsius.

Zehn Kilometer vor dem Ziel wurden die letzten vier der Vorauseiler aufgefahren. Kurz nach der Ankunft in Neumünster, Ortsteil Tungendorf, begann auch der für den ganzen Tag angesagte Regen.

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