14.03.2020, 0:00 Uhr: Die Grenzübergänge in die Tschechische Republik sind geschlossen. Von der tschechischen Landesregierung wird Deutschland als Risikogebiet erachtet und die Maßnahme soll die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) verhindern.

Aus Freizeitsicht ist das natürlich erstmal blöd, in diesem Blog ist vielfach beschrieben, wie selbstverständlich die Grenze überschritten wurde, bei Individual-Touren und auch offiziellen Events. Die Landschaft war Landschaft und das künstliche Artefakt Grenze de facto nicht vorhanden.

Als Mensch denkt man zurück an das stundenlange Gewarte an der damaligen Staatsgrenze zwischen der DDR und der ČSSR, das widerliche Gefilze der Grenzbullen, wenn man in den Achtzigern zum Einkaufen oder Urlauben (Hohe Tatra!) ins Nachbarland fuhr. Ich habe die Grenze damals nicht verstanden und heute ein schlechtes Gefühl. Ist das verzweifelter Aktionismus oder wird es den propagierten Zweck erfüllen?

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Um ein Bild von der Lage zu bekommen fahre ich zum nächsten Grenzübergang für den motorisierten Verkehr in Sohland an der Spree, OT Hohberg (Schluckenauer Straße, S 116 / Budišínská, Silnice III/2666). Quer über die Straße stehen Absperrgitter und Bauzäune, dahinter zwei Streifenwagen und ein ziviler Kleinbus. Sofort kommt ein Uniformierter hervor und teilt mit, daß es nicht weiter geht, Risiko und so. Ich bedanke mich freundlich für den Hinweis und fahre zurück über die an der Grenze abzweigende Rosenbachstraße.

Nächstes Ziel ist der touristische Übergang an der Hainspacher Straße im Sohlander OT Neudorf. Hier ist neben der üblichen Granitverblockung auch etwas Absperrgitter, Absperrband und zwei Zettel mit schriftlichen Hinweisen vorzufinden.

Der dritte zu inspizierende Grenzübergang ist an der Hilgersdorfer Straße bei Steinigtwolmsdorf. Am Wumpe-Pass sieht es aus wie immer: nur die seit Jahren eingebaute Granitverblockung, sonst nichts, auch keine Zettel.

STRAVA-Aktivität