Es sollte ja Schnee bis ins Tiefland geben oder wenigstens Regen  übergehend in Schneefall. Doch morgens scheint noch gelegentlich die Sonne durch eine dünne Wolkendecke. Vier Grad bringen einen auch nicht um und so geht es auf schmalen Reifen durch die herbstliche Oberlausitz östlich der Spree.

Cunewalde und Bieleboh.

Cunewalde und Bieleboh.

Offroad ist gegenwärtig schwer möglich, entweder sind die Waldwege noch nicht vom Windbruch der vergangenen Stürme beräumt oder von der Forsttechnik in unbefahrbarem Zustand hinterlassen. In der Regionalpresse ist Letzteres in halbjährlichem Turnus heiß diskutiertes Thema; ich möchte da nicht einsteigen und habe statt dessen Zuversicht, das die Wege nach dem Abtransport des Holzes wieder hergerichtet werden, lokal geschah dies bereits.

Daher Straße und wenn das Wetter stabil bleibt bis Görlitz, auf meinem alten Direktweg Cunewalder Tal ⇒ Löbau ⇒ Buschschenkhäuser ⇒ Markersdorf am Weißen Schöps ⇒ Görlitz.

Beginn einer geschützten Obstbaumallee bei Lehdehäuser.

Beginn einer geschützten Obstbaumallee bei Lehdehäuser.

Einzige nennenswerte Steigungen auf dieser Strecke sind die Südwest-Flanke des Löbauer Berges und Herwigsdorf auf Buschschenkhäuser. Danach rollt es mit einem seichten Westwind nach Görlitz. In der Altstadt verbringen einige Menschen ihren Sonntag-Nachmittag-Spaziergang, das Ratscafé am Untermarkt ist noch auf Sommer eingestellt ⇒ Tische / Stühle / Sonnenschirm draußen. Hier jetzt auf einen Kaffee und ein Stückchen Kuchen gepflegt Rast zu machen wäre Pflicht, wenn nicht das Tagesziel Heimkehr im Hellen dadurch gefährdet werden würde.

Görlitz: westliche Auffahrt zur Altstadtbrücke und Pfarrkirche St. Peter und Paul.

Görlitz: westliche Auffahrt zur Altstadtbrücke und Pfarrkirche St. Peter und Paul.

Görlitz, Untermarkt: Solange die Cafés Tische und Stühle draußen stehen haben ist der Sommer noch nicht vorbei!

Görlitz, Untermarkt: Solange die Cafés Tische und Stühle draußen stehen haben ist der Sommer noch nicht vorbei!

Aus Görlitz heraus geht es über die Girbigsdorfer Straße Richtung Königshainer Berge. Das kleine Gebirge erhebt sich nördlich und südlich des namensgebenden Waldhufendorfes Königshain. Der südliche Teil, die Kämpferberge stellen mit dem Ahlberg (415 m) die höchste Erhebung, im nördlichen Teil befindet sich der bekanntere und mit Bergbaude sowie Aussichtsturm ausgestattete Hochstein (406 m). Dazwischen steigt in westliche Richtung die Dorfstraße im Vergleich zu den übligen Oberlausitzer Rampen verhältnismäßig seicht an. Im Bereich des Passes zwischen Kämpferberge und Hochsteingebiet (inoffizielle Höhe ca. 313 m) sind beide Landschaftsräume durch ein Waldstück verbunden; danach fällt das Gelände steiler bergab, als der Anstieg von Osten her. Nach ca. zehn Kilometern vom Weißen Schöps in Girbigsdorf im Osten bis zum Arnsdorfer Wasser in Herbigsdorf im Westen hat man das Königshainer Gebirge schon wieder verlassen.

Weiter geht es im nördlichen Bogen um die Stadt Weißenberg herum über einen südlichen Ausläufer des Hügellandes Hohe Dubrau, des wahrscheinlich letzten Höhenzuges zwischen hier und der Ostsee. Bei Gröditz geht es leicht bergab ins Tal des Löbauer Wassers und anschließend acht Kilometer stetig bergan bis auf eine namenlose Kuppe südwestlich von Hochkirch sowie weiter den bekannten Wellenritt nördlich der Czorneboh-Kette: Meschwitz ⇒ Rachlau ⇒ Pielitz ⇒ Cosul ⇒ Großpostwitz.

Eine Viertelstunde vor Einbruch der Dunkelheit ist das Ziel erreicht.

STRAVA-Aktivität