Geländerad-Tour zur Lausche, »… mit 792,6 m der höchste Berg im Zittauer Gebirge und im gesamten Lausitzer Gebirge …«. Statt der klassischen Magistrale in diese Region, Spreeradweg und Radweg 211 via Schirgiswalde ⇒ Sohland an der Spree ⇒ Schluckenau ⇒ Schönlinde (Krásná Lípa) dieses Mal weiter westlich via Wilthen ⇒ Weifa ⇒ Wehrsdorf ⇒ Wolfsberg (Vlčí Hora).

Der Grenzübertritt ins Böhmische erfolgt in Sohland Neudorf, Hainspacher Straße mit Anschluß an den Radweg 3043. Ab dem Spitzberg (Špičák, 481 m) bei Kaiserswalde (Císařský) ist die Orientierung etwas anstrengender, hier biegt die Route nach Südosten auf einen neutral markierten (d. h. keine Farbgebung, nur zwei weiße Querstriche) Wanderweg Richtung Kaiserswalde (Císařský) ab. Aus Kaiserswalde heraus geht es über einen unmarkierten Wiesenweg nach Süden bis zu einem Weiler Fürstenwalde (Knížecí). Hier ist Anschluß an einen regionalen Wanderweg, welcher mit grünem Querbalken markiert ist. Dieser Weg führt nach Osten, südlich am Berg Pirschken oder Pirsken (Hrazený, 610 m) vorbei und trifft nach einigen Kilometern auf einen mit rotem Strich auf weißem Grund markierten Wanderweg . Ein Blick auf die Karte verrät, daß dieser bis zur Lausche führt, man muß sich um die Orientierung nicht mehr viel Mühe machen. Da es ein Fußwanderweg ist wird aber mit der einen oder anderen fahrtechnischen Überraschung zu rechnen sein.

Von schwerer Forsttechnik zerfahren ist der Weg am Wolfsberg (Vlčí hora, 581 m). Der Exkurs zum Gipfel wird heute ausgespart, es gab bereits eine Befahrung am 03.05.2015.

Objekt größeren Interesses ist die Ruine der Burg Schönbuch[e] (Krásný Buk) über dem Kirnitzschtal direkt am roten Weg. Übrig geblieben ist ein Hügel mit etwas Mauerwerk und einem durch Gitter gesichertem Untergeschoß des Bergfrieds sowie ein nahezu vollständig umlaufender Ringwall.

Nächstes Zwischenziel ist die dritthöchste Erhebung des Lausitzer Gebirges, der Tannenberg (Jedlová, 774 m). Der rote Weg führt anders als gewohnt von Norden zum Gipfel, ein Stück weit sogar den Skihang hinauf. Üblicherweise fährt man von Süden über einen zuletzt asphaltierten Weg hinauf, der vom Hüttenwirt auch mit dem PKW gefahren wird. In der Gaststube der Bergbaude ist es wie immer brechend voll, ich verweile auf das traditionelle Tannenberg Stehbier vor dem Haus. Im Biergarten feiern derweil ein paar Wandersleut‘ ihre Bergankunft mit Becherovka aus großen Gläsern.

Nach einem kurzen Gespräch mit einem Pärchen, welches die Anreise von Zittau über den Hochwald und die Lausche hierher genommen hat geht es über die Südost-Abfahrt wieder hinab Richtung Burg Tollenstein (Tolštejn , 670 m). Hier trifft der rote Weg mit dem Europäischen Fernwanderweg E3 bzw. seines Teilstücks Internationaler Bergwanderweg der Freundschaft Eisenach–Budapest (EB). Leider verpasse ich ab der Burg den Einstieg weiter nach Osten und fahre zu weit ins Tal hinab in die nächste Ortschaft Sankt Georgenthal (Jiřetín pod Jedlovou). So ist ein Stück entlang der Hauptstraße Silnice I/9 nach Süden Richtung Schöbersattel (Stožecké sedlo) zu fahren, bis der Wanderweg diese kreuzt. Die Stelle ist nach anderthalb Kilometern im kleinen Ort Innozenzidorf (Lesné) unschwer zu entdecken. Ein schmaler Steg führt über das Goldflössel (Lesenský potok) und in die Westflanke der Finkenkoppe (Pěnkavčí vrch, 792 m), die hier aus mehreren Höhen gebildet ist, u. a. Teufelsplan (Čertova Pláň, 590 m) und Dachsstein (Jezevčí Kámen). Der Weg ist steil und teilweise als Wurzel-Trail geprägt. An einer Weggabelung mit dem Namen Na Milíři (frei übersetzt »Am Meiler«) auf 650 m endet der Anstieg und es geht mit der Höhenlinie weiter bis zur Kreuzung Unterm Vogelherd (Pod Ptačinec, 679 m). Der Weg verläuft weiter mehr oder weniger auf einem Höhenniveau und steigt erst unweit von der Chata Luž  »Bergbaude Lausche« in den finialen Anstieg zum Lausche-Gipfel an.

Auf dem Gipfel-Plateau kann man die Aussicht genießen, gastronomisch wird nichts geboten. Dazu heißt es Abfahrt nach Waltersdorf (Waalerschdurf). Das zentral gelegene Lausche-Café hat leider geschlossen, ich finde aber noch eine Gelegenheit für Kaffee & Kuchen im Quirle-Häusl, einer Art Hardrock-Café für die Freunde der Schunkelmusik.

Der Rückweg ist eher ökonomisch gehalten, am Grenzübergang Herrenwalde ⇔ Niedergrund (Dolní Podluží) geht es nochmal ins Böhmische und via Radwege 3015, 3042A, 3042 und 3043 wechselseitig grenznah Richtung Nordwesten. Im Fugauer Zipfel bei Oppach wird zum letzten Mal das Staatsgebiet gewechselt, letzter nennenswerter Anstieg ist die zweite Bergkette des Oberlausitzer Berglandes am Potsberg (448 m) bei Crostau über den Oberlausitzer Ringweg (Markierung: roter Punkt auf weißem Grund ).

Impressionen

Blick zum Wolfsberg von der Ostflanke des Plissen (Plešný, 593 m).

Blick zum Wolfsberg von der Ostflanke des Plissen (Plešný, 593 m).

Römisch-katholische Kapelle bei Schnauhübel / Sněžná.

Römisch-katholische Kapelle bei Schnauhübel / Sněžná, im HG der Wolfsberg.

Reste von Burg Krásný Buk.

Reste von Burg Krásný Buk.

»Mnišský pramen« an der Ostflanke des Berges Steingeschütte (Široký vrch, 585 m).

»Mnišský pramen« an der Ostflanke des Berges Steingeschütte (Široký vrch, 585 m).

Weg zum Tannenberg-Gipfel von Norden ab Tannendorf (Jedlová).

Weg zum Tannenberg-Gipfel von Norden ab Tannendorf (Jedlová).

Blick vom Tannenberg nach Nordwesten über den Galgenberg (Šibeniční Vrch).

Blick vom Tannenberg nach Nordwesten über den Galgenberg (Šibeniční Vrch).

Bergrestaurant auf dem Tannenberg. Nealkoholické pivo.

Bergrestaurant auf dem Tannenberg. Nealkoholické pivo.

Südanstieg zum Lausche-Gipfel.

Südanstieg zum Lausche-Gipfel.

Auf dem Gipfel-Plateau der Lausche (Luž, 793 m).

Auf dem Gipfel-Plateau der Lausche (Luž, 793 m).

Wegweiser & Blick zur Lausche am Paß Wache (Stráž, 571 m) in Waltersdorf.

Wegweiser & Blick zur Lausche am Paß Wache (Stráž, 571 m) in Waltersdorf.

Lausche: Nordansicht.

Lausche: Nordansicht.

Oppach und die zweite Bergkette des Lausitzer Berglandes.

Oppach und die zweite Bergkette des Lausitzer Berglandes.

STRAVA-Aktivität