Morgens Schauer möglich, Rest des Tages sonnig mit böigem Wind lautete die Wettervorhersage für den diesjährigen »ERZtaler«-Samstag und das Osterzgebirge. 7. ERZtaler Radmarathon

Bis 06:45 Uhr hält das Wetter durch, eine Viertelstunde vor dem Start fängt es leicht an zu regnen. Über die Realität in form einer schwarzen Wand aus dicken Regenwolken, die der Wind aus Süd-West hereindrückt können die Worte der Veranstalter »Es regnet nur hier – ringsherum ist schönes Wetter!« leider nicht hinwegtäuschen. Ich fahr erst mal nur in Windjacke los und hebe mir die Regenjacke auf, falls es richtig regnet bzw. auf dem Erzgebirgskamm kälter wird.

Bis Kontrollpunkt 1 / KM 25 in Frauenstein regnet es mehr oder weniger durch, Tendenz zu mehr mit einhergehendem Absturz der Temperatur. Am Kontrollpunkt ist der Kaffee noch nicht fertig, auf den heißen Motivationsschub möchte ich aber nicht verzichten und warte noch fünf Minuten. Auf der Strecke wird langsam klar, daß es das mit dem Warmfahren trotz Anstieg nichts wird. Letzte Hoffnung ist, daß es auf der Südseite des Erzgebirges nicht regnet und wärmer ist. Kurz nach dem Grenzübergang, vor dem höchsten nehm ich die Regenjacke raus, für die Abfahrt. Mit vernichteten Höhenmetern läßt auch der Regen nach, es erscheint sogar die Sonne hinter einer dünneren Wolkendecke, trotzdem ist es ziemlich kalt. Ab Hrob (deutsch Klostergrab) ist es von oben gänzlich trocken, die Kälte steckt aber noch in den Knochen und die Beine gehen nicht besonders. Irgendwie mit Rhythmus geht es dann doch den Anstieg von Krupka (deutsch Graupen) zum zweiten Kontrollpunkt am Mückentürmen (KM 72). Zum Glück regnet es auf dem Kamm nicht und auch Richtung Sachsen sieht es vielversprechender aus. Bis Altenberg wird es immer besser, langsam kommt sogar die Sonne raus und die Wärme in den Körper zurück. In Schmiedeberg (KP 3 / KM 99) kann ich mich der Regenjacke entledigen, die Wetterbesserung scheint sich durchzusetzen. An KP 4 / KM 155 in Schlottwitz im Müglitztal gibt es wieder die Warmverpflegung, Nudeln mit oder ohne Bolognese Sauce. Die Kunst ist es danach wieder in Tritt zu kommen, 25 KM das Müglitztal hinauf bis Altenberg und noch zwei Kilometer Bonus bis zum Erreichen des Kamms.  Mit zunehmender Höhe wird der versprochene böige Wind spürbarer. Wegen Bauarbeiten inkl. Vollsperrung bleibt die Rampe zwischen Geising und Zinnwald erspart, die etwas kürzere Strecke direkt nach Altenberg ist aber heute nicht weniger anspruchsvoll.

Vom Kamm herab rollt es bis KP 5 / KM 195 Schmiedeberg II fast durchgängig, hier nochmal eine letzte Verstärkung und auf die letzte Etappe. Ab Talsperre Malter heißt es wieder in den Wind, bis zum Schluß gibt es heute im Erzgebirge nichts geschenkt.

Von Seiten der Organisation war das Event wieder makellos, eine Strecke mit nahezu 100% perfektem Asphalt habe ich sonst noch nirgends erfahren. An den Verpflegungspunkten gibt es alles was man braucht und in ausreichenden Mengen.

221,34 k | 3.300 Hm | 8:36:02 h | 25,37 Ø

15-02-52

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