Die Lausche (793 m) – oder im Obersorbischen Łysa und Tschechischen Luž – ist die höchste Erhebung des sich an der sächsisch-böhmischen Grenze erstreckenden Lausitzer Gebirges im äußersten Südosten Sachsens und »höchste Erhebung Deutschlands östlich der Elbe«. An diesem Sonntag ist sie Ziel der ersten längeren MTB-Runde in 2013 und somit Test, wo man denn nach dem langen Winter und der Konzentration aufs Laufen radmäßig so steht.

Zur Eingewöhnung rollt es relativ flach den Spreeradweg nach Süden bis zur Grenze in Sohland / Spree. Auf tschechischem Gebiet wird es bergig: mehrere Höhenzüge bis reichlich 500 m ü NN sind zu überwinden. Charakteristisch fürs Mittelgebirge: die Steigungen sind nicht lang aber steil. Zur Orientierung dient Radweg 211 (Fernradweg Prag ↔ Berlin) des tschechischen Radwegenetzes.

Im Tal des Kamnitzbaches, einem rechten Nebenfluß der Elbe wechselt die Numerierung auf 21 (Rübezahl-Radweg) und der Weg folgt in östliche Richtung bis Horní Světlá / Oberlichtenwalde. Bis zum Gipfel sind es laut Wegweiser noch zwei Kilometer, einer bis zur Chata Luž / Lausche-Baude am Fuße des Berges. Der Biergarten des Gasthauses ist scheinbar bis auf den letzten Platz gefüllt von Bikern und Wanderern. Hier endet auch der Radweg, die letzten tausend Meter mit 150 Hm sind anfangs breiter Waldweg und zuletzt serpentinen-artig angelegter Bergpfad, wie in alpinen Regionen.

Bergweg zum Gipfel

Bergweg zum Gipfel

Auf dem Gipfel der Lausche, die zur Hälfte zu Deutschland, zur Hälfte zu Tschechien gehört gibt es nicht viel Platz und seit 1946 auch keine Bewirtschaftung mehr.

Lausche-Gipfel

Lausche-Gipfel mit Markierung der Staatsgrenze

Es sieht nach Gewitter aus und ca. sechzig Kilometer sind noch zu fahren, daher beschränkt sich die Rast auf ein schnelles Obst.

Blick vom Lausche-Gipfel nach Norden

Blick vom Lausche-Gipfel nach Norden

Die Abfahrt auf deutscher Seite Richtung Waltersdorf ist etwas weniger steil.

Downhill nach Waltersdorf

Downhill nach Waltersdorf

Waltersdorf mit Blick zur Lausche

Waltersdorf mit Blick zur Lausche

Ab Waltersdorf rollt es wieder über Asphalt nach Norden. Auf der Suche nach einer Alternative zur stark befahrenen Landstraße gerate ich über den Spitzberg bei Oderwitz (510 m) und gewinne ein paar zusätzliche Höhenmeter.

Gastwirtschaft auf dem Spitzberg

Gastwirtschaft auf dem Spitzberg

Ab Oderwitz gelangt man auf einen mir bis dato unbekannten Themen-Radweg mit einem Windmühlensymbol und ab Eibau auf den Spreeradweg. Da er Wind aus Westen spürbar auffrischt, mit einhergehenden Temperatursturz und leichtem Nieselregen verzichte ich auf den Spreeradweg und suche eine schnelle Direktverbindung für die letzten vierzig Kilometer. Das Zentrum des Regengebietes geht zum Glück etwas weiter südlich nieder und so erreiche zu Hause ohne komplett durchzuweichen.

122,82 km | 2.100 Hm | 6:10:12 h | 19,90 Ø