Die 80% Regenanteil auf dem 200er Brevet zum Bungsberg 2008 noch gut in Erinnerung fand ich die Wetterlage dieses Jahr perfekt, es waren zwar nur frische -2°C, aber dafür eine Regenwahrscheinlichkeit von null. Deshalb blieb die Regenjacke gleich im Auto. Nach der Begrüßungungsrede von Heino H. setzte sich der Troß aus über vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmern um acht Uhr in Bewegung.

Aus Norderstedt heraus ging es im sportlichen Tempo von um und bei 40 km/h in Einerreihe! In der Hoffnung, die Situation wird sich beruhigen bin ich das Tempo erstmal mitgefahren, vorne wurde die Gruppe immer dünner und nach zehn Kilometern war hinten niemand mehr. Vorne waren noch sieben oder acht Fahrer. Nach zwanzig Kilometern beschloß ich mit einem Mitfahrer, eine eigene Gruppe aufzumachen, wir ließen noch zwei andere aufschließen und fuhren gemütlich 32 bis 34 km/h weiter. Da leider niemand dabei war, der die Strecke richtig kannte sind wir an einem Abzweig vor Struvenhütten geradeaus gefahren, haben den Fehler aber bereits nach 200 Metern bemerkt. Nach dem Umkehren und wieder auf der richtigen Strecke vor ein Einzelfahrer auf uns auf, der das Roadbook am Lenker hatte und ab jetzt das Tempo „bestimmte“ in dem er den Weg wies.

09:37 kamen wir an der ersten Kontrolle in Wahlstedt (52 km) an. Beim Abfahren erreichte die dritte Gruppe gerade die Aral-Tankstelle. Ich überlegt kurz, auf sie zu warten, fuhr dann aber doch mit den andern vier weiter.

An der zweiten Kontrollstelle, die Star-Tankstelle in Schönwalde am Bungsberg (109km), die wir 11:28 erreichten standen vier Leute aus der ersten Gruppe. Eigentlich habe ich von denen schon einige an der ersten Kontrolle erwartet. Sie fuhren ohne uns los doch nach zehn Kilometern hatten wir drei von ihnen wieder eingeholt und fuhren so zu acht bis nach Norderstedt zurück. Der Rückweg erwies sich als härter als gedacht, da der Wind der Stärke fünf bis sechs nun meistens von vorn oder ungünstig von der Seite kam. Die Gruppendisziplin erinnerte auch eher an eine RTF als an einen Marathon, Windschattenfahren wurde nur schlecht praktiziert und die Abwechslung bei der Führungsarbeit war auch nicht gerade gleich verteilt.

Kontrollpunkt 3 – das Gasthaus „Forsthaus Bolande“ in Reinfeld in Holstein (171 km) – erreichten wir um 13:40. Hier gab es eine Schnell-Cola in der Theke und die Auskunft, daß die Spitzengruppe aus drei Fahrern bestand und kurz vor uns ein Einzelfahrer hier „Rast machte“. Weiter ging es auf die letzten fünfzig Kilometer. Auf den letzten zehn Kilometern hängte sich ein Freizeitfahrer mit Rennrad aber ohne Helm, nur mit Mütze „geschützt“ in unsere Gruppe. Er war etwas überrascht von unserem Brevet und hielt uns erst für RTF-Fahrer.

Im Gegensatz zum Jahr 2008 erreichten wir um 15:35 das Betriebsgelände der Firma Ethicon im Gewerbepark Glashütte in Norderstedt sauber und trocken – dafür aber etwas vom Winde verweht. Unsere Gruppe belegte die Plätze fünf bis zwölf.

Nach dem Duschen setzte man sich noch zum Abklang der Tour in das Sportcasino der Firma. Hier gab es leckeres Kartoffelgratin mit Lachs oder wahlweise Hühnerfrikassee.